Die Gemeinderäte besichtigten verschiedene Urnenmodelle, um für Empfingen die beste Lösung zu finden. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Empfinger Gemeinderäte besichtigen verschiedene Friedhöfe / Nächste Sitzung soll Lösung diskutiert werden

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Die Mitglieder des Gemeinderats Empfingen konnten sich nun einen Überblick über verschiedene Urnensysteme verschaffen. In einer weiteren Sitzung soll entschieden werden, was für Empfingen am sinnvollsten ist.

Schon seit geraumer Zeit machen sich die Gemeindeverwaltung Empfingen und der Gemeinderat Gedanken, wie man eine Stelenähnliche Anlage für eine zeitgemäße Urnenbestattung im Empfinger Friedhof verwirklichen kann. Im Rat befasste sich der Gemeinderat schon öfters damit, ließ sich auch von Gebhard Gfrörer einen Vorschlag unterbreiten.

Angedacht ist ein Platz auf dem Friedhof Empfingen rechts vom Haupteingang. Jetzt beschloss der Gemeinderat, sich auf den Weg zu machen und einige Stelen auf verschiedenen Friedhöfen anzuschauen.

Trotz Zusage von 13 Räten waren nur sechs dabei, die aber die verschiedenen Urnenstelen und Urnenwände sehr genau unter die Lupe nahmen und auch das Für und Wider abwogen. Da ging es nach Rottenburg Sülchen, Rottenburg Klausen, Bondorf, Ergenzingen, Horb und Nordstetten.

Es waren sehr unterschiedliche Hersteller. Auch die Materialien waren sehr unterschiedlich, so in Rottenburg Sülchen aus Stahl, Modulsysteme in Rottenburg Klausen, ein Urnenwürfelkomplex aus Granit, kombiniert mit Gablonen, in Bondorf, Edelsplittbeton sandgestrahlt, in Horb Aluminium mit Granit und in Nordstetten wie in Ergenzingen das gleiche Material.

Die Möglichkeit, Blumen abzustellen, war auch überall sehr unterschiedlich, so beispielsweise auf Blumenbänken nahe am Boden. Auch zu der Namensanbringung gab es verschiedene Vorgaben, beispielsweise nur Gravur, Buchstaben aus Messing, teils enge Vorschriften, teils sehr großzügig.

Adelinde Hellstern, zuständig für die Friedhöfe in Empfingen, hatte in einem längeren Zeitraum Artikel aus Zeitungen zum Thema Urnenstelen gesammelt, um so einen ersten Überblick zu bekommen.

Die Kosten für die Herstellung der Urnenwände oder Urnenstelen liegen bei ungefähr 1000 bis 1200 Euro pro Urnenkammer. Diese können in der Regel doppelt belegt werden. Die Ruhedauer liegt in der Regel bei 15 Jahren. Bei der Doppelbelegung verlängert sich die Ruhezeit entsprechend.

Danach kommt die Asche in ein in den Boden eingelassenes Behältnis unter einem Nachbestattungspoller. Die erste Urnenwand beziehungsweise die ersten Urnenstelen wurden beispielsweise in Rottenburg Sülchen bereits 2006 erbaut und 2013 erweitert; Rottenburg Klausen folgte 2014, Bondorf im Jahr 2010, Ergenzingen 2013, Horb erst in diesem Jahr, Nordstetten mit seiner Pionieranlage in der Gesamtstadt Horb im Jahr 2009 und eine Erweiterung wurde vergangenes Jahr vorgenommen. In Nordstetten werden die Urnenstelen sehr gut angenommen.

Die anwesenden Gemeinderäte konnten sich durch die Tour einen Eindruck über verschiedene Systeme verschaffen. In einem Protokoll wird dies jetzt aufgearbeitet und dann soll in einer weiteren Gemeinderatsitzung versucht werden, eine Lösung für Empfingen zu finden.