Für 50 Jahre Hebammentätigkeit bekam Antonie Lanig eine Urkunde des Hebammenkreisverbandes Freudenstadt. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Antonie Lanig ist seit 50 Jahren als Hebamme tätig / Schon die Großmutter arbeitete von 1903 an in diesem Beruf

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Seit 50 Jahren ist Antonie Lanig als Hebamme tätig. Ein Beruf der auch Berufung ist: Schon die Großmutter arbeitete als Hebamme und auch Antonie Lanigs Tochter trat in diese Fußstapfen.

Antonie Lanig hat am 18. Juni ihr Jubiläum anlässlich ihrer 50-jährigen Tätigkeit als Hebamme gefeiert. Am 18. Juni 1964 hatte sie ihre Ausbildung zur Hebamme an der Landesfrauenklinik und Hebammenschule Stuttgart mit dem Staatsexamen abgeschlossen. Nach ihrer Ausbildung war sie als Beleghebamme tätig, zunächst für 22 Jahre am Kreiskrankenhaus in Sulz. Auch die Geburten ihrer vier Kinder fielen in diesen Abschnitt ihres Berufslebens. Daran schlossen sich weitere 20 Jahr als Beleghebamme am Krankenhaus Horb an. Zudem arbeitet sie als Urlaubsvertretung in Oberndorf, Spaichingen, Horb, Hechingen und in einer Praxis in Mühringen.

2005 schlossen sich weitere vier Jahre als Beleghebamme im Kreiskrankenhaus Herrenberg an. Während dieser ganzen Zeit begleitete sie auch regelmäßig Frauen bei Hausgeburten und betreute Mutter und Kind im Wochenbett. In den vergangenen 50 Jahren hat Antonie Lanig über 3500 Geburten betreut. In dieser Zeit passierte es auch durchaus, dass sie nach der Mutter und deren Tochter auch die Enkelin entband.

Immer wieder wurde auch die Zeit knapp, wenn sie Frauen zur Geburt begleitete. So waren drei Kinder schneller und wurden unterwegs im Auto auf der Fahrt zum Kreiskrankenhaus Sulz geboren.

Regelmäßige Fortbildungen in der Geburtshilfe, zur Geburtsvorbereitung, zu Wochenbett und Rückbildung, Stillen oder Ernährung von Mutter und Kind waren Antonie Lanig sehr wichtig.

Antonie Lanig stammt aus einer Hebammen-Dynastie. Bereits ihre Großmutter Maria Deuringer war von 1903 an als Hebamme in und um Empfingen tätig. Ihre Mutter Elisabeth Kronenbitter begleitete von 1936 bis 1971 Frauen vor, während und nach der Geburt.

Ihre Tochter Eva-Maria Lanig-Drake hat sich auch diesem Beruf verschrieben. Sie arbeitet seit 1995 als Hebamme im Kreißsaal der Frauenklinik Tübingen und als freiberufliche Hebamme. Sie schloss ihr Examen auch an der Universitätsfrauenklinik in Tübingen ab, wo 60 Jahre zuvor ihre Großmutter den Beruf der Hebamme erlernte.

Dieser Beruf hat in der Familie eine über 110 Jahre lange Tradition. Dass der Beruf als Hebamme nicht nur Beruf ist, sondern auch viel mit Berufung zu tun hat, zeigten auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts Barbara Sittinger und Magdalena Jörger, beides Schwestern von Maria Deuringer, der Großmutter von Antonie Lanig. Beide waren auch Hebammen und arbeiteten in diesem Beruf in Baden-Baden und Karlsruhe.