Nach dem alten Glauben soll der Kurent ein Dämon sein, der den Winter vertrieben hat und den Frühling ins Land lockte. Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnetsserie: Kurenti aus Slowenien treten in Empfingen als Gast bei den Narrentagen auf / Teil 2

Kurent oder Korant, so nennen ihn die Leute auf dem Land, er ist die beliebteste und am Häufigsten anzutreffende traditionelle Karnevalsfigur im nordöstlichen Slowenien. Sie sind einer der ausländischen Gäste im Rahmen der Empfinger Narrentage. Am Sonntag, 12. Februar, ist der Tanz der Kurenti um 12 Uhr vor dem Empfinger Rathaus zu sehen.

Empfingen. Seine Herkunft ist noch immer nicht geklärt, erste Erwähnungen gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Nach dem alten Glauben soll der Kurent ein Dämon sein, der den Winter vertrieben hat und den Frühling ins Land lockte. Heute hat er zwar seine magische Kraft verloren, trotzdem ist er aber keine gewöhnliche Karnevalsmaske; in ihm steckt noch immer etwas Geheimnisvolles und Mächtiges.

Der ausdruckvollste Teil des Kurentkostüms, seiner Aufmachung, ist die Kappe, nach welcher man die Figuren voneinander unterscheiden kann. In der Ebene von Ptuj sind an den Kappen Ohren aus Truthahn oder Gänsefedern befestigt, sowie Hörner aus Stroh oder Holz, mit Leder umspannt und mit bunten Blumen und Bändern geschmückt. In Haloze und den anliegenden Dörfern im Drautal hat der Kurent echte Rinderhörner und Fell- oder Lederohren. In die Kappe sind gefärbte Lederteile eingenäht, die die Augen und den Mund darstellen sollen. Die Zähne sind aus weißen Bohnen, die auf einen Faden gefädelt wurden. Die lange rote Zunge ist aus Stoff oder Leder.

Nur erwachsene junge Männer durften sich als Kurent maskieren

Der Kurent trägt ein Fell, mit Ketten bestückt, an welchen sich fünf Kuhglocken befinden, er trägt hohe Schuhe und rote oder grüne gestrickte Gamaschen. Er schwingt einen Igelstock, einen dicken Stock, der mit Igelhaut samt Stacheln umwickelt ist, in der Hand. Das Kurentkostüm ist aus Schafsfell gearbeitet, es gibt aber auch Kuren, die ein Kostüm haben, das aus Hasen- und Ziegenfell angefertigt wurde.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts haben die Jungen ihre Kostüme selbst gemacht. Nach der Niederschrift aus Markovci vom Ende des 19. Jahrhunderts sah der Kurent aus, als ob er aus der Hölle käme und mit dem Teufel persönlich verbrüdert sei. Nur erwachsene junge Männer durften sich damals als Kurent maskieren. Sie zogen in Gruppen durch die heimischen und Nachbardörfer und zwar von Karnevalssonntag bis Aschermittwoch. Deren Besuch bei einem Haus bedeutete Glück für das ganze Jahr. Wenn sich aber der Kurent auf dem Boden gewälzt hat, bedeutete das Unglück für das ganze Jahr. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts begannen sie zahlreich nach Ptuj zu kommen, bei Veranstaltungen wie dem Kurentovanje und bei anderen organisierten Karnevals- und Folkloreveranstaltungen zu Hause und im Ausland aufzutreten.

Heute sind einige hundert Kurent in den zahlreichen ländlichen und städtischen Gruppen Mitglieder; die Mehrzahl sind Jungen und Männer, es gibt aber auch einige Mädchen und Frauen. Die Kurentkostüme werden von besonderen Meistern angefertigt. Der Preis für so eine Aufmachung ist ziemlich hoch. In Begleitung des Teufels treten die Kurent von Lichtmess am 2. Februar bis zum Aschermittwoch auf.