Der schwache Kurs des britischen Pfund wirkt sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte in Großbritannien aus. Trotzdem befürchten Ceratizit und Sacs aus Empfingen keine drastischen Einbrüche in ihren Geschäften auf der britischen Insel. Foto: © P.CH./ Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Brexit: Ceratizit und Sacs befürchten keine negativen Auswirkungen auf ihre Geschäfte mit Großbritannien

Der Austritt Großbritanniens aus der EU betrifft auch Unternehmen in der Region. Die großen Betriebe in Empfingen sehen dem Brexit aber optimistisch entgegen.

Empfingen. "Ein harter Brexit wird negative Folgen auch für Unternehmen im Nordschwarzwald haben", hat IHK-Präsident Burkhard Thost in einer Pressemitteilung verkündet. Nach IHK-Angaben steht Großbritannien bei den Ausfuhren Baden-Württembergs derzeit auf Rang sechs der Empfänger mit einem Exportvolumen von 10,49 Milliarden Euro. Angesichts des Verfalls des britischen Pfunds seien die deutschen Exporte auf die Insel rückläufig.

In Empfingen lassen sich der Hartmetall-Hersteller Ceratizit und der Flugzeugbauer Sacs Boysen jedoch nicht beunruhigen. Laut eines Unternehmenssprechers von Ceratizit beliefert das Unternehmen als einer der weltweit führenden Hartmetall-Hersteller selbstverständlich auch Kunden in Großbritannien. Das schwache Pfund wirke sich zwar ungünstig auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit in Großbritannien aus. Für die Kunden von Ceratizit seien aber in erster Linie die qualitativ hochwertigen Sonderanfertigungen von Ceratizit interessant. Auf die Frage hin, ob der Standort Empfingen bereits von dem Brexit betroffen ist, sagt er uns: "Der Preis ist hierbei nicht der wichtigste Faktor." Er fügt hinzu: "Wir sind es darüber hinaus gewohnt, mit Währungsschwankungen umzugehen und sichern uns unternehmensweit gegen Kursschwankungen des US-Dollars ab, der für uns die entscheidende Währung ist."

Ceratizit würde es begrüßen, wenn Großbritannien und die EU auch in der Zukunft weiter eine enge Partnerschaft pflegen. Der Sprecher sagt: "Als weltweit tätiges Industrieunternehmen sind der freie Verkehr von Waren und geringe Handelsbarrieren für uns ein wichtiges Thema".

Auch Sacs Boysen macht sich wegen des Brexit keine Sorgen. Geschäftsführer Oliver Dratius sagt unserer Zeitung: "Ja, wir exportieren nach Großbritannien". Allerdings habe der Brexit keine Auswirkungen auf das Geschäft von Sacs. Für das zukünftige Verhältnis mit Großbritannien wünscht sich Dratius weiterhin die gleiche gute Zusammenarbeit.