Serie: Roland Walters Empfinger Schulzeit

Der Erste Vorsitzende der Empfinger Vereinsgemeinschaft, Roland Walter, erinnert sich in unserer Serie "Meine Schulzeit" gerne an seine eigene, prägende Zeit in der Schule zurück, auch wenn er zu Anfangs lieber mit seiner Katze Susi spielte.

Empfingen. Acht Jahre lang ging Roland Walter in Empfingen zur Schule. Die ersten sechs Schuljahre verbrachte er in der damaligen Volksschule, die "Oberstufe" absolvierte er im Schulgebäude am Weiherplatz, dem späteren Vereinsheim und heutigen Sängerheim.

Und er erinnert sich gerne an diese Jahre zurück. "Es war eine sehr schöne Zeit", sagt er unserer Zeitung. Als lebensprägend habe er die Jahre des Lernens immer empfunden. Völlig ungeliebte Fächer, wahre "Hassfächer", gab es für ihn dort aber nicht.

Kurioserweise mochte der heute passionierte Sänger zu seinen Schulzeiten aber das Fach Musik noch nicht besonders. Die Liebe zum Gesang entwickelte sich erst danach. 43 Jahre lang ist er nun schon ununterbrochen im Liederkranz als Sänger aktiv. "Damaliges Rechnen und Raumlehre waren auch ein Graus", erinnert Walter sich zudem an die unangenehmeren Schulstunden und -fächer zurück. Besser gefiel ihm da schon das Technische Zeichnen, und auch die Fächer Deutsch und Heimatkunde lagen ihm und prägten ihn schon früh für den späteren Lebensweg. "Deswegen bin ich heute auch im Heimatkreis Empfingen tätig", ist sich der 71-Jährige sicher.

Besonders in Erinnerung geblieben sind Walter die Tage direkt nach seiner Einschulung. "Ich dachte, ich dürfe meine geliebte Katze Susi mit in den Unterricht nehmen", erklärt er schmunzelnd. Als ihm tags darauf der Lehrer dies verbot, habe er sich trotzig gedacht: "Dann macht den Unterricht halt ohne mich". Er schwänzte die Schulstunden und ging dafür lieber mit der Katze spielen – der Ärger in der Schule und zu Hause bei den Eltern war da natürlich vorprogrammiert.

Doch nicht nur lustige Geschichten erlebte Walter in der Empfinger Schule. "In der Oberstufe war ich als Sechstklässler den anderen aus der siebten Klasse körperlich weit unterlegen", schaut er zurück. Einmal verpfiff er ein paar Schüler der anderen Stufe beim Klassenlehrer, weil sie etwas angestellt hatten.

"Anstatt des erwarteten Lobs wurde ich denen aber quasi ›zum Fraß vorgeworfen‹", erinnert Walter sich schmerzvoll zurück. Einen Satz habe ihn nach diesem Erlebnis für sein ganzes Leben geprägt – der Ausspruch des römischen Diktators Julius Caesar: "Ich liebe den Verrat, aber ich hasse den Verräter".

In angenehmer Erinnerung dagegen ist ihm ein Lehrer ganz besonders geblieben. "Mein Lieblingslehrer war Erich Petersen", berichtet Walter. Petersen, ursprünglich aus Oberschlesien stammend, habe sein Verständnis von Heimat maßgeblich geprägt. An einen schlechten oder gar schlimmen Lehrer könne er sich aber glücklicherweise nicht mehr erinnern.