Der Kirchturm von St. Georg soll in einem ersten Bauabschnitt für 382 000 Euro saniert werden. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung der Empfinger Kirche St. Georg wird teurer als gedacht / Schwere Sandsteine erfordern ein stabiles Gerüst

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Zu einer öffentlichen Sitzung hatte der Pfarrgemeinderat St. Georg ins Gemeindehaus geladen. Wichtiges Thema war die Außenrenovation der Pfarrkirche St. Georg. Dazu waren Architekt Christof Kreidler aus Horb und Martin Briem, Leiter der Verrechnungsstelle in Hechingen, gekommen. Kreidler legte eine aktuelle Kostenberechnung für die Außenrenovation vor. "Über eine Million Euro (1 035 000 Euro) müssen in die Hand genommen werden", sagte Kreidler. Zwei Bauabschnitte sind denkbar: der Kirchturm mit 382 000 Euro und das Kirchenschiff mit 653 000 Euro. Die meisten Kosten verursachen die Sandsteinarbeiten. Für die schweren Sandsteine muss am Kirchturm ein sehr stabiles Gerüst errichtet werden. Gegenüber der Kostenschätzung des Bischöflichen Bauamtes Konstanz hatten sich die Kosten bei der konkreten Kostenermittlung gesteigert. Ein wesentlicher Punkt für diese Kostensteigerung sei dieses Gerüst.

In der Diskussion war man sich einig, dass der Kirchturm der erste Bauabschnitt sein soll. Wilfried Brenner wollte jedoch wissen, was die Kirche überhaupt finanzieren kann und Martin Briem fragte nach der Dringlichkeit.

Die Kirchturmsanierung müsste mit einem Darlehen von 200 000 Euro finanziert werden. Dieses Darlehen würde 17 Jahre laufen. Hier kamen die Fragen auf, was mit dem späteren zweiten Bauabschnitt, dem Kirchenschiff, sei und was passiert, wenn auch das Gemeindehaus saniert werden müsse. In der Sitzung wurde auch überlegt, wie hoch die Kosten wären, wenn man nur das saniert, was notwendig ist, es also nur um die Gebäudesubstanzerhaltung geht. Eine Gebäudesubstanzerhaltung würde jedoch auch nur zehn Jahre halten, dann müsste richtig saniert werden. Dies würde die Kosten erhöhen.

Dekan Alexander Halter gab noch zu bedenken, dass die neue Seelsorgeeinheit nicht mehr alles halten könne, was vorhanden ist. Man müsse auch an Veräußerungen denken um das, "was einem lieb ist, zu erhalten". In Empfingen gebe es aber nicht viel zu veräußern. Halter sprach auch die Zahl der Katholiken an, die rückläufig ist. Die Kirchensteuer sei nicht immer gleichbleibend hoch. Daran orientiere sich auch die Schlüsselzuweisung durch das erzbischöfliche Ordinariat Freiburg.

Martin Briem stellte auch fest, dass die Sanierung langfristig die richtige Lösung sei, aber ein Darlehen in Höhe von 200 000 Euro bereite ihm Kopfzerbrechen.

Bei der Sitzung wurden lange Meinungen ausgetauscht und diskutiert mit dem Ergebnis, dass der Durchgang gegenüber der Drogerie Bossenmaier am Kirchturm vorbei aus Sicherheitsgründen abgesperrt bleiben muss als vorbeugende Maßnahme, falls Sandsteinplatten herabfallen. Architekt Christof Kreidler soll außerdem berechnen, was im ersten Bauabschnitt eine Substanzerhaltung koste. Weiter soll eruiert werden, wie man mögliche Drittmittel beschaffen könnte, so zum Beispiel durch Fundraising, durch ein Gespräch mit Bürgermeister Albert Schindler oder dem Denkmalamt.

Bereits am Mittwoch, 30. Juli, will der Pfarrgemeinderat nochmals vor den Ferien tagen und die neuesten Zahlen entgegennehmen.