Die kleinen Forscher aus dem Gemeindekindergarten Empfingen präsentieren stolz ihre vollendete Arbeit in der Lehrwerkstatt bei Ceratizit. Foto: Ceratizit Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergartenkinder aus Empfingen besuchen Lehrwerkstatt / Unternehmen hofft auf Nachwuchskräfte

Empfingen. Hartmetall-Hersteller Ceratizit empfängt bereits seit fünf Jahren Mädchen und Jungen aus dem Gemeindekindergarten in Empfingen im Rahmen des Projekts "TECHNOlino". In der eigenen Lehrwerkstatt sollen die Kinder schon im Vorschulalter spielerisch an Naturwissenschaft und Technik herangeführt werden, um sich in Zukunft für technische Berufe zu begeistern.

"Man merkt, dass die Bewerberzahlen rückläufig sind"

Der Anbieter von Lösungen für Verschleißschutz sowie Schnitt- und Stanzwerkzeugen lädt an zwei Vormittagen im Juni jeweils sechs Jungen und Mädchen in die Lehrwerkstatt im Gewerbegebiet Schießrain ein. Dort probieren die Fünf- und Sechsjährigen unter Anleitung von Azubis den Umgang mit Bohrer, Biegewerkzeug und Fräse, um eine kleine Lokomotive aus Aluminium zusammenzubauen.

"Wir wollen mit unserem Engagement junge Menschen für Technik begeistern und frühzeitig Weichen stellen, um dem wachsenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken", sagt Oliver Götz, Ausbilder und Leiter der gewerblichen Ausbildung bei Ceratizit Deutschland. "Zurzeit können wir alle unsere Ausbildungsplätze belegen. Man merkt jedoch, dass die Bewerberzahlen rückläufig sind." Ziel sei es, eine durchgängige Kette vom Kindergarten über die Grundschule hin zu Praktika für Werk- und Realschüler zu schaffen. "Wir hoffen, dass sich das Projekt positiv auf den späteren Berufswunsch der Kinder auswirkt und wir dadurch junge Nachwuchskräfte noch effizienter ansprechen und für technische Berufe gewinnen können", ergänzt Personalleiter Ralf Kauffer.

In knapp zwei Stunden durchlaufen die Kinder, begleitet von den Azubis, sechs Fertigungsstationen: Sie reißen die Bohrungen der Dachplatte der Lokomotive an, körnen die vorab angerissenen Linien der Teile, bohren Halterungen, fräsen Aluminiumteile und bauen die Lokomotive am Ende zusammen. Das Besondere: auf jede Lokomotive dürfen die Kinder auch ihren Vor- und Nachnamen mit Schlagbuchstaben einhämmern.

"Die Kinder sind mit viel Fleiß und Eifer bei der Arbeit. Wenn sie die fertige Lokomotive später strahlend in den Händen halten, merkt man, wie viel Spaß es ihnen wirklich gemacht hat", sagt Oliver Götz. Auch den Azubis macht die Zusammenarbeit großen Spaß: "TECHNOlino" bringt Abwechslung in den Azubi-Alltag. Schon bald besuchen die Lehrlinge ihre kleinen Paten im Kindergarten, um in der dort eingerichteten Forscherecke gemeinsam den Dingen auf den Grund zu gehen und zu experimentieren.

Außer dem Projekt "TECHNOlino" findet auch in diesem Jahr wieder ein Ausbildungstag bei Ceratizit statt: Interessierte Schüler können sich am 26. Juni umfassend über die Chancen einer Ausbildung in technischen und kaufmännischen Berufen oder ein duales Studium bei Ceratizit informieren. Zu den vorgestellten Berufen gehören die Ausbildung als Werkzeugmechaniker, Fachrichtung Vorrichtungstechnik, Zerspanungsmechaniker für Dreh- oder Frästechnik, Maschinen- und Anlagenführer sowie als Industriekaufmann/-frau. Erstmalig in diesem Jahr stellt Ceratizit die Ausbildung "Technischer Produktdesigner" vor. In Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) ermöglicht Ceratizit zudem eine duale Ausbildung mit dem Abschluss des Bachelor of Engineering in der Fachrichtung Maschinenbau.