Bürgermeisterkandidatin Nicole Walter unterhält sich mit Andreas Nowotny in der Empfinger Bäckerei Walz. Mit dabei sind ihre Söhne und ihre Mutter. Foto: Begemann

Kandidatin Nicole Walter hört sich auf Tour durch Empfingen Wünsche der Bürger an.

Empfingen - Nicole Walter würde sich als Bürgermeisterin in Empfingen gerne für Familien, Kinder und Senioren einsetzen. Auf Wahlkampftour durch die Gemeinde ist sie deswegen mit ihren Kindern und ihrer Mutter gegangen.

Einen sonnigen Freitagnachmittag hat sich Bürgermeisterkandidatin Nicole Walter für ihre erste Wahlkampftour durch Empfingen ausgesucht. Mitgenommen hat sie ihre beiden elf und 13 Jahre alten Söhne Kevin und Chris und ihre in Altheim lebende Mutter Erika Müller. Walter ist ebenfalls in Altheim aufgewachsen, 1985 und 1986 hat sie in Empfingen gewohnt, in der damaligen Krone, wo sich heute das Krone-Areal mit der Pizzeria DaDevis befindet. Seitdem hat sich vieles verändert. Walter möchte wissen, was die Empfinger heute bewegt.

Mit einer Handvoll Flyern zu ihrer Bürgermeisterkandidatur geht die Wirtschaftskorrespondentin und Betriebswirtin im Empfinger Ortskern in die Geschäfte und stellt sich vor. Schließlich möchte sie für eine "bürgernahe Kandidatur" stehen, "in der Familien, Kinder und Senioren ihren Platz haben", heißt es auf dem Flyer.

Im Blumengeschäft Gerhardt trifft Walter auf die Mitarbeiterin Tina Hils. "Haben Sie Wünsche oder Anregungen für Empfingen?", lautet Walters Frage. So spontan gefragt ist Hils größtenteils zufrieden mit Empfingen. Sie sagt: "Wenn man jemanden findet, der das so weitermacht wie Bürgermeister Schindler ist das in Ordnung. Wir brauchen keine große Veränderung." Der einzige Verbesserungsvorschlag, der Hils spontan einfällt, ist die Parkplatzsituation in der Ortsmitte. "Der Ortskern ist sehr eng gebaut", sagt sie. Walter notiert sich alles, dann ist der kurze Besuch bei Blumen Gerhardt auch schon vorbei.

Das vierköpfige Wahlkampfteam überquert die Straße und betritt die Metzgerei Blocher. Als sie das Geschäft betritt, hat Walter weniger Glück als im Blumenladen. Keine der gerade anwesenden Angestellten ist aus Empfingen. Vorschläge für Empfingen haben sie nicht. Draußen vor der Metzgerei trifft Walter auf eine Passantin. Sie habe sich über die Wahl noch nicht viele Gedanken gemacht, sagt sie, scheint sich aber über die nette Begegnung mit Walter zu freuen.

Chris und Kevin haben schon einen Vorschlag, wohin es als nächstes geht: Zur Bäckerei Walz. Sie haben Glück, dass sie gerade beide Geschäftsinhaber, Andreas Nowotny und Reinhard Ganter, im Laden antreffen. Auf die Frage hin, was er sich für Empfingen wünscht, fallen Nowotny auf Anhieb ein paar Punkte ein.

Angst vor Steuererhöhung

Er würde sich wünschen, dass die Betreuungszeiten für Kinder unter drei Jahren im gemeindeeigenen Kindergarten ausgeweitet werden. Außerdem habe er die Erhöhung der Gewerbesteuer nicht verstanden. "Geht das jetzt so weiter?", fragt er sich. Noch sei die Höhe der Steuer akzeptabel, aber irgendwann sei eine Schmerzgrenze erreicht. Auch Ganter hat einen Wunsch: "Die Mühlener Straße soll eine Zone 30 werden. Dass hier noch nichts passiert ist, ist ein Wunder." Was die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Horber und der Haigerlocher Straße angeht, sehe er einen Erfolg. Er sagt: "Das Tempolimit wird zwar nicht eingehalten, aber es ist etwas ruhiger geworden. Statt 70 wird jetzt nur noch 50 gefahren."

Schon ein paar Kandidaten seien in der Bäckerei zu Besuch gewesen, erzählt Nowotny. "Ein Bewerber kam aus dem Ruhrgebiet, das war mir dann doch etwas zu exotisch." Fragt man ihn, haben die Empfinger einen relativ hohen Anspruch an den Nachfolger von Albert Schindler. Er sagt: "Der Albert hat das nicht schlecht gemacht. Man tritt in große Fußstapfen." Walter bedankt sich für das offene Gespräch, die beiden Jungs bekommen noch eine Brezel mit auf den Weg.

Auf dem Weg zum Weiherplatz trifft Walter auf eine Passantin, eine Frau im Seniorenalter. Sie sagt: "Ich schätze den guten Zusammenhalt in Empfingen." Der Weg zu den Supermärkten könne aber für Ältere Menschen ohne Auto durchaus zum Problem werden. Es entsteht ein nettes Gespräch zwischen der Bürgermeisterkandidatin und der Frau, die vor einigen Jahren von Nordstetten nach Empfingen gezogen sei. Über das Engagement von Walter scheint sie sich zu freuen. Doch sie sagt: "Manche Leute sind sehr eigen. Ich weiß nicht, ob sie eine Frau als Bürgermeisterin wollen."

Für Walter und ihr Wahlkampfteam geht die Tour durch Empfingen an diesem Tag noch weiter. Ihr Eindruck: "Die Leute sind sehr nett und aufgeschlossen. Es war sehr informativ für mich."