Auch in Empfingen sind jetzt wieder die Narren los. Das Hexenwasser wird unter den strengen Augen des Hexenrates (in den roten Umhängen) gebraut, Zunftmeister Thomas Joachim (in schwarz-weiß) hat auch dieses Jahr wieder alles im Griff und die "Zottla-Musik" (im Hintergrund) spielt den E’pfenger Narrenmarsch dazu. Foto: Binder Foto: Schwarzwälder-Bote

Kulturgemeinschaft Empfingen eröffnet Fasnetssaison / Traditionelles Hexenwasserbrauen

Von Alfred Binder

Empfingen. Jetzt beginnt auch in Empfingen wieder die fünfte Jahreszeit. Nachdem andernorts am Dreikönigs-Tag die Masken aus den Kratten geholt und abgestaubt wurden, sind die Empfinger Narren seit dem vergangenen Samstag schon einen Schritt weiter.

Die Kulturgemeinschaft, bestehend aus Narrenzunft und Trachtenverein, hat ihre Akteure mit einem Umzug von ihren Höhlen abgeholt, zum Kehlhof geleitet und dort vor vielen Schaulustigen die diesjährige Fasnetssaison eröffnet.

Die Narrenkapelle hatte sich am Tanzplatz getroffen und dort mit dem Narreneinsammeln begonnen. Über die Schanzgasse zum Musikerheim, über den Fußweg zur Marktstraße und zum Rathaus führte der immer länger werdende Umzug, bis man am Kehlhof mit allen Musikanten und Maskenträgern ankam.

Dort warteten schon viele Schaulustige, die sich schon im Vorfeld mit Getränken und Roten aus der Narrenscheune versorgt hatten. Der Umzug mit den Saiwaldhexen, der Alten Fasnet, den Knellern, den Osterbachmännle, den Schantle und der anmutigen Garde verteilte sich im weiten Rund und die Kapelle spielte gleich mal den E´pfinger Narrenmarsch. Die Stimmung war prächtig, wozu sicherlich auch das frühlingshafte Wetter mit trockenen zehn Grad Celsius beitrug.

Mit einem dreifachen "Narri-Narro" begrüßte Zunftmeister Thomas Joachim, der die Kulturgemeinschaft schon im zehnten Jahr führt, seine Untertanen und ließ wissen, dass der Brauch des Hexenwasserbrauens aus dem 17. Jahrhundert stammt. Die Zeremonie als solches moderierte Hexenmeister Simon Pfau. Nachdem das Feuer unter dem Kupferkessel entzündet war, schütteten vier Hexen das Wasser in den Kessel. Begleitet wurde das Ganze durch den schaurig-schönen Hexentanz, bei dem es dem einen oder anderen Zuschauer bestimmt kalt den Rücken herunter gelaufen ist. Nach dem Schantletanz und der Verkündung der Narrenreglen gab es das Hexenwasser auch für das Publikum. Keine Angst, die Hexen verteilten kein warmes Wasser, sondern wohlschmeckenden Schnaps. Maskenträger, Musikanten und Zuschauer ließen den Abend in den örtlichen Gaststätten noch ausklingen.