Die Anwohner auf dem Abschnitt Horber Straße 1 bis 69 können bald ruhiger schlafen: Zwischen 22 und 6 Uhr gilt dort künftig Tempo 30. Foto: Begemann

Regierungspräsidium gibt grünes Licht: In drei bis vier Wochen sollen Schilder in Empfinger Ortsdurchfahrt stehen.

Empfingen - Das Regierungspräsidium hat zugestimmt: Empfingen bekommt seine Zone 30 in der Ortsmitte vor Eutingen und Horb. Wolfgang Kronenbitter von der Stadt Horb als Oberer Verkehrsbehörde hat auch verraten, was wohl dazu geführt hat, dass Empfingen einen Vorzug erhält.

Es war ein langer Weg, den die Empfinger gehen mussten, doch jetzt sind sie auf der Zielgeraden angelangt. Und zwar schneller als Eutingen und Horb. Für genervte Anlieger hat das Warten bald ein Ende. Kronenbitter sagt: "Jetzt braucht die Straßenmeisterei noch drei bis vier Wochen, dann stehen die Schilder." Tempo 30 gilt dann ganztägig zwischen der Haigerlocher Straße 41 und der Horber Straße 1. Eine nächtliche Beschränkung, die von 22 bis 6 Uhr gilt, gibt es zudem auf einem weiteren Abschnitt der Horber Straße zwischen den Hausnummern 1 und 69. Dort ist die nächtliche Lärmbelastung laut eines Gutachtens, das die Gemeinde schon im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben hatte, so groß, dass die Situation für 18 Anwohner nicht zumutbar ist (wir berichteten). Noch größer ist die Belastung in der Haigerlocher Straße. Bürgermeister Albert Schindler sagt: "An den Häusern 30 und 32 sind sogar die Lärm-Höchstwerte überschritten, die tagsüber gelten."

Die Gemeinde handelte und beantragte am 27. April die Temop-30-Zone bei der Verkehrsbehörde Horb. Der Antrag landete daraufhin beim Regierungspräsidium (RP). Die Genehmigung kam schließlich im Juli. Was die Angelegenheit für Empfingen verzögerte: Horb und Eutingen hatten ebenfalls Lärmaktionspläne aufgestellt. Das RP hatte daher vor, die Anliegen der drei Gemeinden alle parallel zu bearbeiten. Doch dann kam es doch noch anders. Kronenbitter erzählt: "Wir haben dann die Zustimmung für Empfingen bekommen. Für Eutingen und Horb lag noch nichts vor. Dort gab es noch Klärungsbedarf."

Was hat also nun Empfingen einen Vorsprung gegenüber den anderen Orten verschafft? Bürgermeister Schindler hatte vermutet, es könnte der Besuch von Regierungspräsidentin Nicolette Kressl im März gewesen sein, der dem Verfahren einen Schub verliehen hat. Kronenbitter sieht hingegen die Überprüfung der Nordumgehung durch das RP als den entscheidenden Vorteil an. "Die Straßenbauverwaltung des RP hatte aufgrund der geplanten Nordumgehung die Verkehrs- und Lärmbelastung im Ort gemessen. Dadurch hatte das RP eigene Daten zur Verfügung und konnte bei Empfingen schneller zustimmen."

Feste Schilder sollen dann bis spätestens in vier Wochen stehen. Wer dann durch Empfingen fährt, muss konsequenterweise auch mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen. Ein zusätzlicher fester Blitzer solle laut Kronenbitter aber erst einmal nicht installiert werden. Der würde rund 100.000 Euro kosten. Deshalb wolle man auf eine mobile Überwachung setzen, die Kronenbitter zudem für wirksamer hält.