Empfinger Heimatbuch steht in der Bibliothek der Harvard-Universität

Von Daniel Begemann

Empfingen/Cambridge. Ein historisch einzigartiges Dokument entdeckte ein Nachkomme des verstorbenen Empfingers Georg Walter in dessen Archivunterlagen: Einen Brief der Harvard-Universität in Cambridge, US-Bundesstaat Massachusetts. Die Universitätsbibliothek zeigte Interesse am Fest- und Heimatbuch Empfingen, das 1972 zur 1200-Jahr-Feier der Gemeinde erschienen war.

Auf dem Brief der Harvard-Universität ist der Poststempel des Empfinger Bürgermeisteramts zu sehen. "Eingang: 7. Juli 1976" ist dort zu lesen. Der damalige Verantwortliche für die Beschaffung von Literatur für die Harvard-Bibliothek, "German book selector" David E. Silas, schreibt in dem Brief an die Empfinger Gemeindeverwaltung: "Sehr geehrte Herren! Die Bibliothek der Harvard-Universität ist sehr daran interessiert, das oben erwähnte von Ihnen veröffentlichte Werk in ihre Kollektion aufzunehmen. Wir wären Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie uns auf irgendeine Weise zu einem Exemplar verhelfen könnten. Im voraus besten Dank für Ihre Mühe und Hilfe."

Der Bitte kam die Empfinger Verwaltung gerne nach. Noch heute ist das Buch im Hauptgebäude der Bibliothek, der Widener Library, zu finden. Wer über die Internet-Datenbank der Harvard-Bibliothek sucht, findet das Buch unter dem Barcode "HW05IQ". Der aktuelle Status lautet: "Verfügbar".

Bibliothekar Joe Bourneuf stellt Nachforschungen an

Stellt sich die Frage, warum die Harvard-Universität ausgerechnet an einem Heimatbuch aus Empfingen interessiert ist. David Silas, der das Buch 1976 bestellte, arbeitet nicht mehr in Harvard. Doch Bibliothekar Joe Bourneuf sagt unserer Zeitung: "Harvard hat wahrscheinlich eine der größten Sammlungen von Büchern über lokale deutsche Geschichte in Amerika. Deshalb ist es möglich, dass es keinen speziellen Grund gab, warum wir das Buch damals bestellt haben." Bourneuf hat jedoch versprochen, noch weitere Nachforschungen zum Empfinger Heimatbuch anzustellen. Sollte er noch mehr darüber herausfinden, wofür die Universität das Heimatbuch benötigte, möchte er unserer Zeitung bescheid sagen.

Weitere Informationen: http://library.harvard.edu