Der Ärger um das Haus von "Bau-Sünder" Krasniqi geht weiter: Jetzt will er – so wird wegen eines beabsichtigten Landkaufs vermutet – durch den "Krautflächen-Trick" die nachträgliche Legalisierung seiner Bau- und Vermietungspläne legalisieren. Foto: Hopp

Neuer Argwohn gegen Hauseigentümer. Sollen Pkw-Stellplätze Kellerraum-Vermietung legalisieren?

Empfingen - Maler Nike Krasniqi wollte in seinem Mehrfamilienhaus mehr Räume als erlaubt vermieten – und bekam deshalb behördlichen Ärger. Manch einer fragt sich jetzt, ob Krasniqi doch noch sein Ziel erreicht – mit einem Trick.

Krasniqi fiel auf, weil die Baurechtsbehörde Horb ihm untersagt hatte, die Kellerräume seines Mehrfamilienhauses zu vermieten. Der Ärger ist noch nicht verraucht. Es wird befürchtet, Krasniqi wendet den "Krautland-Trick" an, um die verbotene Nutzung der Kellerräume zum Vermieten zu umgehen.

Und der geht so: Wie der Schwarzwälder Bote erfuhr, hat Krasniqi 170 Quadratmeter Krautland gekauft. Und zwar nicht nur, wie er kurz vor seinem Keller-Ärger in der Presse behauptete, um hier einen Spielplatz für die ganze Siedlung zu errichten, sondern wohl auch drei Stellplätze. Will er mit diesen drei Stellplätzen versuchen, eine größere Geschlossflächenzahl durchzusetzen? Er könnte damit mehr Stellplätze nachweisen. Die Folge: Der Bebauungsplan würde eine höhere Geschossflächenzahl erlauben – die Vermietung würde klappen.

Entspringt der Verdacht nur dem Argwohn, den man gegen Krasniqi in Empfingen hegt? Oder gibt es klare Hinweise auf eine sich anbahnende Trickserei? Im Empfinger Rathaus gibt man sich zurückhaltend. Von Bürgermeister Albert Schindler war nur zu erfahren, dass im Gemeinderat noch nicht entschieden werden kann. Denn erst sei die Horber Baurechtsbehörde am Zug.

Wolfgang Kronenbitter, Leiter des Baurechtsamtes: "Die Baurechtsbehörde hat noch keinen förmlichen Antrag vom Bauherrn, sondern lediglich Unterlagen von der Gemeinde Empfingen erhalten. Daher konnte bisher auch noch keine abschließende Prüfung stattfinden. Nach Auffassung der Baurechtsbehörde können Stellplätze auf einem anderen Grundstück, das auch nicht an das Baugrundstück angrenzt, nicht dazu führen, dass sich die Geschossfläche für das Baugrundstück ändert."

Sobald das Verfahren mit der Stellungnahme der Gemeinde Empfingen und der Nachbaranhörung abgeschlossen sei, werde die Baurechtsbehörde entscheiden.

Im Dorf löst der Streit Sticheleien aus. Als Mai-Scherz wurde ein Plakat an den Kirchturm gehängt. Text: "Krasniqi – Nein danke."

Nachbar vermutet, dass Krasniqi "vielleicht noch mal ein faules Ei legt"

Der Bauherr Krasniqi hat schon jetzt jede Menge Ärger mit dem Baurechtsamt und den Mietern. Der Hintergrund: Die Gemeinde Empfingen und das Baurechtsamt haben sich ihm gegenüber schon sehr großzügig gezeigt. Das Mehrfamilienhaus wurde genehmigt, obwohl die nutzbare Geschossflächenzahl schon zehn Prozent größer war als der Bebauungsplan eigentlich vorsieht. Als Krasniqi dann den Kniestock noch höher als erlaubt setzte, wurde der Bau zwar erst gestoppt, dann gab es aber eine Ausnahmegenehmigung im Dezember. Hier wurde festgelegt: "Der Kniestock wird aus Gründen der Verhältnismäßigkeit in stets widerruflicher Weise geduldet. Der Widerruf erfolgt insbesondere, sofern im UG oder DG weitere Wohnungen eingebaut werden."

Den Bausünder kümmerte das offenbar nicht. Ende April kam heraus, dass er das Untergeschoss illegal vermietet hatte. Die neuen Mieter haben sogar schon eine Einbauküche einbauen lassen. Das Baurechtsamt hatte damals angekündigt, gegen Krasniqi ein Zwangsgeld zu verhängen (wir berichteten).

Nachbar Roland Walter, der die Vorgänge rund um das Mehrfamilienhaus nebenan sehr kritisch betrachtet, vermutet, dass Bausünder Krasniqi "vielleicht noch mal ein faules Ei legt."

Mit einem "Krautflächen-Trick" würde Krasniqi jedenfalls wenig Chancen haben.