Der wiedergewählte Verbandsvorsitzende Bürgermeister Albert Schindler (rechts) schaut sich mit Gernot Molitor vom Ingenieurbüro Götzelmann Balingen den Plan der Kläranlage an. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Erd-, Beton-, und Straßenbauarbeiten für den Umbau der Kläranlage Sulz-Fischingen sind vergeben worden

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Der Abwasserverband Empfingen tagte außerplanmäßig. Bürgermeister Albert Schindler bleibt weiterhin Vorsitzender. Einstimmig wurde er wiedergewählt, kann jedoch die Amtszeit nicht mehr voll wahrnehmen, da er spätestens zum 31.12.2017 sein Amt als Bürgermeister aufgeben muss.

Bürgermeister Gerd Hieber aus Sulz wurde wieder sein Stellvertreter. Hieber stellte fest, dass der Abwasserverband bisher hervorragend geführt worden sei. Zwischen Empfingen und Sulz gäbe es ein gutes Miteinander.

Die Tagesordnung sah weiterhin die Anerkennung des Sitzungsprotokolls vom 19. März vor. Schindler stellte dazu fest, dass normalerweise im Kalenderjahr nur eine Verbandsversammlung stattfindet, aber die jetzige wegen einer größeren Investition einberufen wurde. Dabei geht es um den Umbau der Kläranlage in Sulz-Fischingen, um die Aufgabe der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung realisieren zu können.

Dazu muss ein SBR-Reaktor (SBR: Sequencing Batch Reactor) in die Kläranlage eingebaut werden. Drei Gewerke galt es zu vergeben, so die Erd-, Beton und Straßenbauarbeiten an die Firma Bau-Steeb GmbH aus Sulz in Höhe von 153 136 Euro, für die maschinentechnische Ausrüstung an die Firma Scharr TEC GmbH in Neukirchen für 266  477 Euro und die elektrotechnische Ausrüstung an die Firma Schiele AUH in Hornberg für 119 962 Euro.

Bei der Vergabe der zweiten Position wurde angefragt, ob es keine Möglichkeit gebe, angesichts einer nur geringen Differenz den zweiten Bieter zu berücksichtigen, da dieser aus der Region komme. Dies musste angesichts der strengen Vergabeverordnung verneint werden.

Für dieses große Projekt darf sich die Verbandsversammlung auch über die Bewilligung von Zuschüssen seitens der Regierungspräsidien freuen. So bekommt Sulz vom Regierungspräsidium Freiburg 63 400 Euro, die Gemeinde Empfingen vom Regierungspräsidium Karlsruhe 317 000 Euro. Zwingende Vorgabe dazu war aber eine öffentliche Ausschreibung im Staatsanzeiger. Einer begrenzten Ausschreibung stimmten die Regierungspräsidien nicht zu.

Die voraussichtlichen Gesamtkosten liegen bei 680 000 Euro, da noch das Havariebecken saniert werden muss und restliche Elektroarbeiten in der Kläranlage zu tätigen sind. Der Haushaltsplan sah eine Verpflichtungsermächtigung von 780 000 Euro vor.

Da am Ratstisch doch einige Personen erstmals bei der Verbandsversammlung dabei waren, erläuterte Gernot Molitor vom Ingenieurbüro Götzelmann W und Partner GmbH, Balingen, an Hand eines Planes das neue Verfahren: Bisher wurde der Klärschlamm in die Landwirtschaft ausgebracht, ist er doch ein guter Dünger.

Aber dies darf so nicht mehr sein. Die Bauzeit für die neue Anlage wird circa sechs Monate betragen. Zum 1. Januar 2016 will man aus der Ausbringung des Klärschlammes in die Landwirtschaft aussteigen. Gegenüber dem Landwirt, der den Klärschlamm bisher abgenommen hat, hat man zum 31. Dezember 2015 gekündigt.

Die Mittelbereitstellung für die Demontage der Kammerfilterpresse kann entfallen, da Klärwärter Edwin Bailer einen Interessenten gefunden hat, der diese auf eigene Kosten abbaut, wenn sie nicht mehr gebraucht wird, und sogar noch einen geringen Betrag bezahlt.