Mehr Männer nehmen Elterngeld in Anspruch. Foto: dpa

In Baden-Württemberg haben 32,8 Prozent der Väter für ihre im Jahr 2012 geborenen Kinder Elterngeld in Anspruch genommen, rund drei Prozent mehr als im Jahr davor.

Wiesbaden/Stuttgart - Hoch im Kurs stehen die Vätermonate offenbar nicht nur in Großstädten: Im ländlich geprägten Main-Tauber-Kreis haben landesweit die meisten Männer Elterngeld in Anspruch genommen - prozentual gesehen. So blieben 44 Prozent der Väter von im Jahr 2012 geborenen Kindern mindestens zwei Monate zu Hause. Schlusslicht bildet der Landkreis Tuttlingen mit 20,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete.

Insgesamt haben in Baden-Württemberg 32,8 Prozent der Väter von dem Angebot Gebrauch gemacht, rund drei Prozent mehr als im Jahr davor. Damit liegt der Südwesten bundesweit an fünfter Stelle. Die Liste führt Sachsen an mit 38,2 Prozent.

Schlusslicht ist das Saarland mit nur 18,1 Prozent der Männer. Zum Vergleich: Bundesweit haben im gleichen Zeitraum 96 Prozent der Mütter Elterngeld in Anspruch genommen.

Mütter mit höchstem Elterngeldanspruch in Heidelberg

Doch Baden-Württemberg hat beim Thema Elterngeld auch einen bundesweiten Spitzenreiter zu bieten: In der Stadt Heidelberg leben die erwerbstätigen Mütter mit dem höchsten Elterngeldanspruch. Dies waren 1122 Euro. Der Landesschnitt lag bei 925 Euro. Allerdings sind die Männer auch in Baden-Württemberg im Schnitt mit 1334 Euro im Schnitt deutlich besser versorgt.

Bei der Länge des Elterngeldbezuges von Vätern liegt Baden-Württemberg im Trend: 82,8 Prozent der genannten Väter blieben letztlich nur zwei Monate zu Hause, 13,8 Prozent bis zu einem Jahr und sogar nur 3,4 Prozent ein Jahr und länger.

Seit 2007 können Paare das Elterngeld so nutzen, dass ein Partner bis zu zwölf Monate zu Hause bleibt. Der andere Partner kann sich dann nochmals zwei Monate Vollzeit um das Kind kümmern. Die Höhe des Elterngeldes beträgt in der Regel zwei Drittel des letzten Nettoeinkommens, maximal jedoch 1800 Euro.