Zum Brüderduell zwischen Adler-Stürmer Marcel (links)und dem Schwenniger Sascha Goc kommt es nicht. Foto: Sörli Binder / AS-Sportfoto

Ex-Schwenninger hofft auf eine Revanche. Bedauern das Bruder Sascha nicht spielen kann.

Nicht nur die Wild Wings fiebern dem Winter-Game in Sinsheim (Samstag, 17 Uhr) entgegen. Natürlich sind auch die Mannheimer heiß auf das Eishockey-Derby unter freiem Himmel. Für Adler-Stürmer Marcel Goc (33), der das Eishockey-Einmaleins in Schwenningen erlernte, ist es ein ganz besonderes Spiel.

Marcel Goc, was haben Sie denn gedacht, als Sie erfahren haben, dass die Adler im DEL-Winter-Game auf die Wild Wings treffen?

Das fand ich natürlich super. Es ist für mich immer etwas Besonderes, gegen Schwenningen zu spielen, wo meine Karriere ja begann. Und nun noch unter freiem Himmel vor sehr vielen Zuschauern. Das wird auch für mich ein echter Höhepunkt.

Sie fiebern dem Winter-Game also entgegen?

Auf jeden Fall. Wir alle freuen uns riesig auf das Spiel gegen die Wild Wings in Sinsheim.

Gut 26.000 Zuschauer werden zum "Heimspiel" der Wild Wings erwartet. Haben Sie schon einmal vor einer solchen Kulisse gespielt? Selbst in der NHL, Sie haben in der besten Eishockey-Liga der Welt 699 Partien bestritten, sind die Hallen ja nicht ganz so groß.

Für mich ist es das erste Winter-Game überhaupt. Allerdings war ich im Jahr 2010 dabei, als wir mit der deutschen Nationalmannschaft in Gelsenkirchen das WM-Eröffnungsspiel bestritten haben. Damals waren 77.803 Zuschauer im Stadion. Das war unglaublich.

Auf was freuen Sie sich am Samstag am meisten?

Natürlich auf die Stimmung, aber auch auf das ganze Umfeld beim Winter-Game. Gespannt bin ich auf die Eisbedingungen. Auf Schalke war es damals, als würde man auf einem rutschigen See spielen. Da kamen Erinnerungen an meine Anfänge auf. In Ravensburg und in einigen anderen Orten hat man damals ja immer unter freiem Himmel gespielt. Auch die Schwenninger Halle war von einer Seite offen. Mal schauen, wie es nun in Sinsheim ist.

Dort wird Ihr Bruder Sascha, der Spielführer der Wild Wings, wegen einer Handverletzung fehlen. Auch für ihn wäre es das erste Winter-Game gewesen. Bedauern Sie dies – oder sehen Sie den Ausfall Ihres älteren Bruders mehr als Vorteil für die Adler an?

Natürlich bedauere ich es, dass Sascha nicht spielen kann. Es ist immer toll, wenn wir alle Goc-Brüder, also auch mein Adler-Teamkollege Nikolai, gemeinsam auf dem Eis stehen. So ist Sascha nur als Zuschauer dabei. Ich werde mit ihm aber vor und dem nach Spiel kurz reden. Und natürlich tauschen wir uns im Vorfeld miteinander aus. Wie immer eben.

Im Hinspiel, also in Schwenningen, kassierten die Adler eine 4:5-Niederlage nach Penaltyschießen. Sind Sie heiß auf eine Revanche?

Natürlich wollen wir dieses Spiel gewinnen, aber dies möchten die Wild Wings auch. Wir haben da schon noch eine kleine Rechnung offen.

Mit einem Sieg gegen Schwenningen würde Mannheim dem Play-off-Heimrecht einen Schritt näher kommen. Wie sehen Sie bisher Ihre und die Saison der Adler?

Ich denke, dass wir uns langsam, aber stetig gesteigert haben. Wenn dies auch in der Restsaison so bleibt, dann sieht es nicht schlecht aus. Wir wollen möglichst ganz am Ende der Runde noch dabei sein. Auch persönlich bin ich bisher zufrieden.

Zur Person

Marcel Goc

Der Stürmer wurde am 24. August 1983 in Calw geboren. Goc wechselte von der ESG Esslingen im Jahr 1997 zum Nachwuchs nach Schwenningen. Schon im Alter von 16 Jahren feierte er sein Debüt im Trikot der Wild Wings in der DEL. Gegen Ende der Saison 2001/02 wechselte er nach Mannheim. Von dort aus ging es nach der Runde 2002/03 in die NHL zu den San Jose Sharks. In der besten Liga der Welt bestritt Goc insgesamt 699 Spiele (80 Tore/123 Assists). Zur Saison 2015/16 wechselte der Center zurück in die DEL. Dabei entschied er sich für die Mannheimer Adler. Für die A-Nationalmannschaft lief er bei mehreren Weltmeisterschaften auf. Zudem war Goc bei den Olympischen Winterspielen 2006 und 2010 im Einsatz.