Ein letzter Schluck aus der Pulle, dann kann es losgehen. Auch Wild-Wings-Torhüter Joey MacDonald ist bereit. Foto: Kienzler

Bei den Wild Wings herrscht ein Mix aus Vorfreude und Anspannung. Trainer Helmut de Raaf setzt bei den Adlern auf "120 Prozent".

Endlich ist es so weit! Die neue DEL-Saison startet am Freitag – und die Wild Wings gastierten in ihrem ersten Spiel ausgerechnet bei Titelverteidiger Mannheim (19.30 Uhr, live bei Servus TV). Am Sonntag (16.30 Uhr) haben die Wild Wings ihr erstes Saisonheimspiel gegen Wolfsburg, zu dem mindestens 4000 Zuschauer in der Arena erwartet werden.

Doch zurück zum heutigen Auftakt. "Es ist eine sehr schwere, aber auch sehr interessante Aufgabe", zeigte sich gestern Wild-Wings-Chefcoach Helmut de Raaf nach dem Training in bester Laune. Bis auf den fehlenden Stürmer Jukka Voutilainen hat er alle Spieler gegen die Adler an Bord. Im Tor sei eine knappe Entscheidung, so Helmut de Raaf, für Joey MacDonald gefallen. Dimitri Pätzold ist am Freitag die Nummer 2. "Joey und Dimitri haben eine sehr gute Vorbereitung absolviert. Um einen Tick lag Joey in unserer Beurteilung vorne", begründet der Coach die Entscheidung. Den in der vierten Angriffsreihe freien Platz neben Patrick Pohl und Toni Ritter nimmt gegen Mannheim Verteidiger Rob Brown ein. Hannu Pikkarainen wird nach seinem Comeback weiter an der Seite von Jiri Hunkes verteidigen.

Wie der Außenseiter Schwenningen denn den großen Favoriten in der SAP-Arena vor rund 1000 mitreisenden Schwenninger Fans ärgern könnte? Helmut de Raaf hat den Titelverteidiger zuletzt durch ein umfangreiches Videostudium eingehend analysiert. Seine mögliche Erfolgsformel klingt eigentlich banal. "Wenn wir 120 Prozent Leistung bringen können – und Mannheim liegt nur bei 95 Prozent – haben wir eine Chance. Wichtig wird es sein, dass wir auch unser eigenes Spiel durchziehen können."

Die Stimmung im Schwenninger Lager ist ausgezeichnet: "Bei uns herrscht ein Mix aus Vorfreude und Anspannung", beschreibt es der Trainer. Auch Jiri Hunkes zeigt sich kämpferisch: "Wir wollen gegen die beste Mannschaft Deutschlands unser Potenzial zeigen."

Mit viel Respekt spricht Mannheims neuer Chef-Coach Greg Ireland vom Schwenninger Team, über das er zuletzt viele Informationen eingeholt hat. "Die Wild Wings haben eine neue, sehr motivierte Mannschaft und arbeiten hart. Aber wir wollen natürlich unser erstes Spiel vor den eigenen Fans gewinnen." Ireland zeigt sich mit der Vorbereitungszeit – inklusive dem Weiterkommen seines Teams in der Champions Hockey League – zufrieden: "Wir kommen jeden Tag einen Schritt voran. Dass Marcel Goc dazu gekommen ist, bedeutet natürlich noch einen großen Gewinn für uns." Greg Ireland hatte in dieser Woche das Problem, dass er sogar vier Spieler aus seinem großen Kader für das Duell mit den Wild Wings streichen musste. "Aber das regeln wir innerhalb unserer Gruppe, die sehr intakt ist."

Glen Metropolit und Brandon Yip, die beide nach ihren Verletzungspausen noch Trainingsrückstand aufweisen, werden mit Sicherheit fehlen. Die Defensive der Adler war bisher in der Champions Hockey League mit nur fünf Gegentreffern in vier Gruppenspielen das Prunkstück. Der neue kanadische Verteidiger Mathieu Carle (vom KHL-Ligisten Zagreb) und der neue Angreifer Brent Raedeke (Iserlohn) zählten zu den Gewinnern der Vorbereitung.