Uli Maurer (rechts), zweifacher Vorlagengeber, freut sich mit dem dreifachen Torschützen Marc El-Sayed. Foto: Sigwart

Eishockey: Wenn sich ein dreifacher Torschütze ärgert - Marc El-Sayed wären drei Punkte lieber gewesen.

Es ist selten, dass sich ein dreifacher Torschütze nach einem Erfolg seiner Mannschaft ärgert. "Natürlich freue ich mich über den Sieg, aber wichtiger als drei Tore wären mir drei Punkte gewesen." Die Aussage von Marc El-Sayed – dem Mann des Tages beim 5:4 nach Verlängerung der Schwenninger gegen Ingolstadt – macht deutlich, dass die Wild Wings weiter an das Erreichen der Pre-Play-offs glauben. Aus diesen könnte mit Berlin bald ein hoch gehandeltes Team herausfallen.

2,8 Sekunden. Nein – so sieht nicht ein Spieler aus, der gerade von den Fans gefeiert wurde und vom Trainer ein Extralob erhalten hatte. "Ganz ehrlich – wir hatten die drei Punkte doch schon im Sack. Wir dürfen niemals 2,8 Sekunden vor der Schlusssirene das 4:4 kassieren", blickt El-Sayed auf die Situation zurück, als die Wild Wings die Scheibe an der Bande nicht behaupten konnten, so Daniel Irmen mit einem Abstauber Ingolstadt die Verlängerung ermöglichten. "Wichtig ist aber, dass wir in Iserlohn (4:3 nach Verlängerung, Anm. d. Red.) und gegen Ingolstadt einen Weg gefunden haben, wieder Spiele zu gewinnen", sah der nun mit 19 Scorerpunkten zweitgefährlichste Schwenninger das Vier-Punkte-Wochenende als sehr wichtig in Sachen Tabelle und Selbstvertrauen an.

Vorzeitiges Geschenk. Klar, dass der gebürtige Wetzlarer, der am Mittwoch 26 Jahre alt wird, auch von Trainer Pat Cortina herausgehoben wurde. "Marc spielt eine wichtige Rolle in unserer Mannschaft. Er agiert stark in der Defensive, in den Special-Teams und hat sich heute seine drei Tore verdient", lobte der Bändiger der Wild Wings seinen Stürmer. Allerdings sah Cortina vor allem eine starke Teamleistung. "Wir haben uns nach einem 1:3-Rückstand zurückgekämpft, dazu die 3:5-Situation überstanden", war es für den 52-Jährigen entscheidend, dass Schwenningen die doppelte Unterzahl im zweiten Drittel überstand. "Wir müssen in dieser Situation das 4:1 machen", haderte Panther-Coach Tommy Samuelsson mit der verpassten Chance.

Formkurve. Auch am Sonntag wurde deutlich, dass die Formkurve vieler Wild Wings in der entscheidenden Saisonphase nach oben geht. So ist es auch bei Will Acton, der in der Verlängerung ein tolles Solo mit dem überaus sehenswerten 5:4 abschloss. "Wir können nur als Team bestehen. Ich hätte meine Tore niemals ohne die Unterstützung meiner Mitspieler erzielt", dachte El-Sayed vor allem an die Vorlagengeber Uli Maurer und Andreé Hult.

Neun Punkte. Schwenningen (12./40 Punkte) hat neun Zähler Rückstand auf einen Pre-Play-off-Rang. 49 Punkte haben Berlin – die Eisbären kassierten beim 3:4 in Bremerhaven die siebte Pleite in Folge – und Straubing (vier Siege in Folge) auf dem Konto. Dort spielen die Wild Wings am Freitagabend.