Szenen wie diesen Zweikampf zwischen Sascha (rechts) und Marcel Goc (Mitte) wird es heute nicht geben. Beide fallen verletzt aus. Foto: Eibner

Eishockey: Niederlage in Mannheim wäre das Aus. Zwei von drei Goc-Brüdern müssen auf jeden Fall passen.

Am Mittwoch gilt es: Die Schwenninger Wild Wings müssen das Derby bei den Mannheimer Adlern (19.30 Uhr) gewinnen, um ihre Pre-Play-off-Chancen zumindest theoretisch am Leben zu erhalten. Bei einer Niederlage wäre der zehnte Tabellenplatz der DEL auch rein rechnerisch nicht mehr zu erreichen. Aus eigener Kraft ist es ohnehin nicht mehr möglich. Die Eisbären Berlin stehen mit sieben Punkten Vorsprung (61 Punkte) auf dem zehnten Platz. Die Schwenninger sind also auf Schützenhilfe aus Berlin, Düsseldorf (11./58) und Iserlohn (12./55) angewiesen.

"Wir haben jetzt noch drei Spiele in der regulären Saison. Die wollen wir vernünftig zu Ende bringen", sagt Wild-Wings-Coach Pat Cortina. Die Stimmung in der Mannschaft sei durchweg positiv. "Die Jungs wissen, was auf dem Spiel steht. Mehr Motivation geht nicht."

Aus Mannheim etwas Zählbares mitzunehmen, wird kein Zuckerschlecken. Die Adler sind das DEL-Team der Stunde. Der 4:3-Sieg gegen Wolfsburg war bereits der zehnte in Folge – überhaupt haben die Kurpfälzer in diesem Jahr aus jedem Spiel mindestens einen Punkt mitgenommen. Gleichzeitig haben die Adler mit dem jüngsten Erfolg die 100-Punkte-Marke geknackt und die Tabellenspitze der DEL von München erobert. Dort wollen sie möglichst auch nach dem 52. Spieltag stehen. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass sie die Partie gegen die Wild Wings nutzen, um Kräfte für die Play-offs zu sparen.

"Wenn wir die drei Punkte einfahren wollen, müssen wir eine Top-Leistung bringen. Schwenningen ist eine gut organisierte Mannschaft", fordert Trainer Sean Simpson von seinen Spielern. Er erwartet ein heiß umkämpftes Match – ein echtes Derby: "Deshalb konzentrieren wir uns nur auf uns."

Sein Schwenninger Pendant schlägt in die gleiche Kerbe – "Wir haben einen starken Gegner und konzentrieren uns auf unser Spiel." Pat Cortina weiß genau: "Wenn wir uns einen Fehler erlauben, kassieren wir ein Gegentor. Wir müssen sehr clever mit der Scheibe umgehen." Also genauso wie beim 4:1-Sieg gegen Ingolstadt. "Diese Leistung hat uns viel Selbstvertrauen gegeben", sagt Cortina.

Bei der heutigen Partie wird maximal einer von drei Goc-Brüdern auf dem Eis stehen. Der Schwenninger Kapitän Sascha Goc steht erneut nicht im Kader. Damit bleiben ihm womöglich noch zwei Chancen, um ein letztes Mal für die Wilds Wings aufzulaufen. Auf der anderen Seite fällt sein Bruder Marcel mit einem Kreuzbandriss aus. Nikolai Goc musste am Sonntag "angeschlagen" passen. Sein Einsatz im heutigen Spiel ist laut Adler-Sprecher Ramon Parejo "völlig offen". Die Schwenninger Andreé Hult (Oberkörperverletzung) und Joey MacDonald werden ebenfalls ausfallen. Jiri Hunkes ist dagegen wahrscheinlich wieder dabei.

Abseits des Eises gibt es ebenfalls Neuigkeiten. Die Finanzverwaltung führt Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Inhalt abgeschlossener Sponsorenverträge der Schwenninger Wild Wings durch. Das teilte das Management gestern in einer Pressemeldung mit. Die Lizenz und der laufende Spielbetrieb seien dadurch aber nicht gefährdet, sagt Geschäftsstellenleiter Oliver Bauer. Nähere Angaben dazu werden mit dem Verweis auf ein schwebendes Verfahren nicht gemacht.