Ab Mitte des zweiten Drittels machten die Schwenninger viel Druck. Hier kommt Stürmer Simon Danner (weißes Trikot) gegen den Augsburger Goalie Jonathan Boutin aber einen Schritt zu spät. Foto: Eibner

Eishockey: Starke Schwenninger Aufholjagd in Augsburg: 5:3-Sieg nach 0:3-Rückstand.

Was für eine Reaktion! Nach 156 Minuten ohne eigenen Treffer und zwei Niederlagen gewannen die Wild Wings am Dienstag in Augsburg mit 5:3. Und dies nach einem 0:3-Rückstand.

"Uns fehlte zuletzt die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor", hoffte Stürmer Uli Maurer vor dem ersten Bully im Curt-Frenzel-Stadion auf "dreckige" Treffer der Wild Wings. Coach Pat Cortina reagierte nach 122 torlosen Minuten, stellte seine Angriffsreihen etwas um. Dies lag aber auch daran, dass Stürmer Istvan Bartalis (Oberkörperverletzung) ausfiel. Für ihn rückte Lennart Palausch in den Kader.

Schwenningen war – im Gegensatz zum 0:1 in Bremerhaven – von Beginn an bereit, stand in der Defensive kompakter und entwickelte auch Zug zum Tor. In einem ausgeglichenen ersten Drittel sprangen gute Chancen durch Markus Poukkula (3.) und Kalle Kaijomaa (8.) heraus, die an Panther-Goalie Boutin scheiterten. Als dann aber Palausch in der Kühlbox über sein angebliches Vergehen sinnierte, fanden die Augsburger gegen das derzeit beste DEL-Unterzahlteam aus Schwenningen die entscheidende Lücke. Holzmann (12.) hatte einen Lamb-Schlag- schuss unhaltbar für Torwart Dustin Strahlmeier abgefälscht.

Nach 49 Sekunden im Mitteldrittel erhöhen die Augsburger auf 2:0

Genau 49 Sekunden waren im Mittelabschnitt gespielt, als der Augsburger Davies (21.) auf 2:0 erhöhte. Die Wild Wings wirkten zwar nicht geschockt, doch die Panther waren einfach zielstrebiger. Als sechs Schwenninger Feldspieler auf dem Eis standen, nutzte erneut Davies (34.) die folgende numerische Überlegenheit nach einem perfekten Powerplay-Spielzug zum 3:0. Doch wenig später endete endlich die Torflaute der Wild Wings. Nach 156 Minuten ohne eigenen Treffer sorgte Kapitän Will Acton (35.) für neue Hoffnung bei den Gästen. Diese erhöhte sich, als Andreé Hult (39.) das zweite Überzahlspiel der Wild Wings zum verdienten 2:3-Anschlusstor genutzt hatte.

Als dann Anthony Rech im letzten Abschnitt nur zehn Sekunden brauchte, um mit einem Schuss aus spitzem Winkel Boutin zum 3:3 zu bezwingen, waren von den 5050 Zuschauern fast nur noch die rund 300 Schwenninger Fans zu hören. Diese erhöhten noch einmal die Lautstärke der Anfeuerungsgesänge, als sich Hult nach einem Fehler des Ex-Freiburgers Boutin mit dem 4:3 bedankt hatte. Die Wild Wings hatten mit Leidenschaft, Moral, Laufbereitschaft und Kampfgeist aus einem 0:3-Rückstand eine verdiente Führung gemacht. Wütende Angriffe der Panther waren die Folge, doch Dustin Strahlmeier hielt den Dreier fest, den Acton mit einem Empty-Net-Tor (60.) endgültig perfekt machte.

Pat Cortina nach dem Abpfiff natürlich stolz auf seinen Mannen

Pat Cortina war natürlich stolz auf seine Mannen. "Wir haben nie aufgegeben, eine tolle Moral bewiesen. Nach dem 1:3 ist das Selbstvertrauen zurückgekehrt."

Augsburg – Wild Wings 3:5 (1:0, 2:2, 0:3). Tore: 1:0 Holzmann (11:54/5:4), 2:0 Davies (20:49), 3:0 Davies (33:02/5:4), 3:1 Acton (34:16), 3:2 Hult (38:39/4:5), 3:3 Rech (40:10), 3:4 Hult (48:42), 3:5 Acton (59:33/5:6). Strafen: Augsburg 6 – Wild Wings 8. Schiedsrichter: Hurtik (Bad Nauheim)/Schütz (Bad Aibling). Zuschauer: 5050.