Foto: Bartler-Team

Eishockey: Schlusslicht gegen Tabellenführer - 1:2-Niederlage gegen Spitzenreiter München.

Die Wild Wings verloren am Sonntagbend gegen Meister und Spitzenreiter München mit 1:2. Schwenningen hat damit von den vergangenen zwölf DEL-Spielen nur eines gewonnen. Dagegen feierten die Bayern bereits den siebten Sieg in Folge.

Schlusslicht gegen Tabellenführer, geschätzter Etat von 5,3 Millionen Euro gegenüber wohl rund 12,5 Millionen Euro (München), viele Negativergebnisse gegen Topform. Also David gegen Goliath? So waren auf jeden Fall vor 3227 Zuschauern die Vorzeichen.

Genau fünf Minuten dauerte es, da schlug der Favorit das erste Mal zu. Kastner hatte einen Schuss von der blauen Linie geschickt abgefälscht. Auf der anderen Seite hatten Andreé Hult (10.) und Stefano Giliati (16.) den Ausgleich auf dem Schläger, doch Red-Bull-Goalie Leggio ist eben auch ein Meister seines Fachs. Insgesamt war München aber gerade in Sachen Pass-Genauigkeit und Pass-Geschwindigkeit besser. Ein Chancenplus – 15:6-Torschüsse für München nach dem ersten Drittel – gegen über den Kampf immer besser ins Spiel findende Wild Wings war die Folge. "Wir hatten unsere Chancen, dies tut uns für den weiteren Spielverlauf gut", zog der Schwenninger Jerome Samson eine Zwischenbilanz.

Recht hatte der Ex-Münchner. Die Neckarstädter bestimmten die ersten zehn Minuten des Mittelabschnitts, doch die Scheibe wollte nicht zum durchaus verdienten 1:1 ins Netz. Dann kam auch noch Pech dazu. Erst wurde Marcel Kurth vom Spielgerät im Gesicht getroffen, dann schlenzte in der nun hitzigen Partie der agile Hult (34.) den Puck an die Latte. Auch Lennart Palausch (37.) fehlte das notwendige Glück. Auf der anderen Seite scheiterten die Bayern immer wieder am starken Torwart Joey MacDonald.

Weiter ging es mit Chancen auf beiden Seiten – und längst auch wieder mit Kurth. Erst vergab der Schwenninger Jake Hansen (43.), dann verpasste Jaffray (45.) einen Shorthander. Wenig später tankte sich Will Acton (46.) durch, doch es sollte aus Sicht der Wild Wings einfach nicht sein. Zwei Zeigerumdrehungen später verhinderte erneut der Pfosten das sechste Saisontor des Schwenninger Topscorers.

Einfach etwas cleverer – und auch konsequenter – war der Meister. Wolf (50.) brauchte nach genialer Jaffray-Vorlage die Scheibe in Unterzahl nur noch über die Linie zu drücken. Das Anrennen der Neckarstädter belohnte Daniel Schmölz (59.), doch danach vergab Uli Maurer die letzte Chance der Wild Wings.

Fazit: Schwenningen gab gegen den Spitzenreiter alles, überzeugte taktisch und kämpferisch. Doch die Chancenverwertung war zu schwach, um für eine Überraschung gegen den Goliath zu sorgen. Wild Wings - München 1:2 (0:1, 0:0, 1:1). Tore: 0:1 Kastner (5:00), 0:2 Wolf (49:29/5:4), 1:2 Schmölz (58:18/6:5). Strafen: Wild Wings 6 - München 12 + 10 (Pinizzotto). Schiedsrichter: Krawinkel (Moers), Melia (Neuss). Zuschauer: 3227.