Beim Stichwort "Derby" werden bei den Schwenninger Fans sofort schöne Erinnerungen an den 12. Oktober 2014 wach. In der heimischen Arena (unser Bild) feierten die Wild Wings einen fast schon historischen 5:2-Sieg gegen die Mannheimer Adler. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenninger treten in Köln an. Am Sonntag steigt Derby gegen Mannheimer Adler.

Ein schweres, aber sehr interessantes DEL-Wochenende steht für die Wild Wings an. Heute (19.30 Uhr) spielen sie bei den noch ungeschlagenen Kölnern – am Sonntag (16.30 Uhr) steigt daheim das Derby gegen die Mannheimer Adler.

Anreise mit Problemen. Am Donnerstag, um 12 Uhr, machten sich die Wild Wings auf den Weg nach Köln. Aber sie konnten sich erst einmal Zeit lassen, denn 20 Kilometer Stau aufgrund eines Unfalls im Schönbuch-Tunnel wurden gemeldet. Die Schwenninger Spieler ließen es sich bei Spätzle und Salat im Bus schmecken und konzentrierten sich langsam schon auf die schwere Partie gegen die Kölner Haie. Angreifer Will Acton sprach zwar mit viel Respekt von der Spielstärke der Rheinländer, die ihre ersten drei Partien gegen München (3:1), Mannheim (2:0) und Krefeld (2:1) erfolgreich gestalteten, "doch wir müssen vor allem auf unser Spiel schauen und die Dinge machen, die wir gut können", macht Acton deutlich. Und der Kanadier hat beim Stichwort "Köln" natürlich auch nicht vergessen, dass die Neckarstädter in der vergangenen Saison zwei Mal in der Lanxess-Arena als Sieger vom Eis gingen.

Cortina sieht Entwicklung. Schwenningens Trainer Pat Cortina hat am zweiten DEL-Wochenende (in Ingolstadt und gegen Berlin) "eine positive Entwicklung" bei seinem Team gesehen, "die wir nun fortsetzen wollen. Wir hatten im Vergleich zum ersten Saisonwochenende mehr Intensität, haben mehr Tore geschossen und uns besser im Spiel ohne den Puck verhalten. Wir dürfen nicht so sehr auf unseren Gegner Köln schauen, sondern müssen unseren Job machen", fordert der Wild-Wings-Coach. Ein Schwerpunkt in dieser Woche im Training beim Tabellenzwölften war das Defensivspiel.

Die Personalien. Während Angreifer Markus Poukkula – er wurde erfolgreich in seinem Heimatland Finnland an der Schulter operiert – noch länger fehlt, will Torhüter Joey MacDonald kommende Woche wieder am Mannschaftstraining teilnehmen.

Mehr Power. Der Kölner Coach Cory Clouston hat bei den Verpflichtungen vor der Saison großen Wert darauf gelegt, dass beim letztjährigen Halbfinalisten (gegen München ausgeschieden) mehr Power ins Spiel kommt. Wichtige Eckpfeiler bei den Neuen sind Verteidiger Corey Potter (Milwaukee/AHL) und die Angreifer Travis Mulock (Berlin), Max Reinhart (Milwaukee) und Travis Turnbull (zuletzt in Schweden). In den ersten drei Spielen verzeichneten die Haie ein hundertprozentiges Penalty-Killing – Gustav Wesslau führt in der Liga bei den Torhütern bisher mit nur 0,67 Gegentoren im Schnitt. Dennoch sieht Cory Clouston "immer wieder Dinge, die wir verbessern müssen. Gegen Schwenningen müssen wir uns auf unsere Aufgaben konzentrieren".

Neugierig aufs Derby. Für Sonntag haben die Wild Wings bisher rund 5100 Tickets abgesetzt. Die Gastgeber rechnen mit 350 Adler-Fans. Pat Cortina ist "neugierig" auf die Atmosphäre. "Ich habe schon viel davon gehört, erlebe das Derby ja das erste Mal." Aber der Schwenninger Coach sieht auch einige Gefahren für sein Team. "Die Jungs müssen trotz der tollen Stimmung 60 Minuten lang einen kühlen Kopf bewahren und dürfen nicht übermotiviert agieren." Die Adler (bisher zwei Siege und zwei Niederlagen) müssen nun auch auf ihren verletzten Angreifer Jamie Tardif verzichten.