Zur Sache ging es am Sonntagabend: Hier setzt sich Schwenningens Stürmer Ashton Rome (links) gegen Mannheims Nikolai Goc neben dem Tor von Dennis Endras rustikal in Szene. Foto: Sigwart

DEL Ein Derby voller Emotionen: Schwenningen schnuppert beim 2:4 gegen Mannheim an einem weiteren Coup. Mit Video.

Wow! Was für ein intensives Derby! Die Wild Wings wollten die Adler rupfen, hätten einen Punkt gegen den deutschen Meister verdient gehabt. Doch am Ende gewann der neue DEL-Spitzenreiter aus Mannheim in Schwenningen mit 4:2.

Gänsehautstimmung herrschte schon vor dem ersten Bully. 6215 Fans sorgten gestern dafür, dass die Arena zum ersten Mal in dieser Saison zu einem echten Hexenkessel wurde. Die Stimmung brodelte. Um 17.45 Uhr war es endlich so weit: Das Derby zwischen den beiden DEL-Teams der Stunde – die Wild Wings hatten die vergangenen fünf Spiele gewonnen, die Adler sogar die jüngsten sechs – begann.

Während die Wild Wings bis auf Torhüter Dimitri Pätzold (Magen-Darm-Probleme) komplett waren, mussten bei den Adlern Marcel Goc, Jochen Hecht, Brent Raedeke, Denis Reul und Kapitän Marcus Kink passen.

Lautstark angefeuert von den Fans begannen die Schwenninger druckvoll. Sascha Goc (2.) scheiterte an Adler-Goalie Endras, Toni Ritter einen Angriff später am Pfosten. Auf der anderen Seite entschärfte Joey MacDonald eine Großchance von Yip (5.). Der nächste Schuss von Hospelt (6.) zappelte aber im Wild-Wings-Netz. In einem intensiven und temporeichen ersten Drittel sorgte jedoch Yan Stastny (13.) bei doppelter Überzahl noch für den verdienten 1:1-Ausgleich. "Wir haben gut gespielt, agieren sehr geordnet", zog Benedikt Brückner ein positives Zwischenfazit.

Der Verteidiger sah dann einen stürmischen Start seines Teams ins Mitteldrittel – auch begünstigt durch Adler-Strafzeiten. Ritter (22.), Stastny (24.), DEL-Topscorer Will Acton (28.) und Ashton Rome (29.) hatten die Führung auf dem Schläger. Doch dann bevölkerten auch die Wild Wings die Strafbank. Das beste Überzahl-Team Deutschlands ließ sich durch Yip (33.) diese Chance nicht entgehen.

"Wir müssen das Powerplay noch konsequenter spielen", meinte Toni Ritter nach 40 Minuten. Dessen Teamkollege Daniel Schmölz (43.) vergab dann einen Penalty. Schwenningen drängte auf den Ausgleich, die Adler setzten auf Nadelstiche. Trotz der grandiosen Anfeuerung der Fans, großen Willens und einer Top-Chance von Damien Fleury (49.) wurde es jedoch nichts mit Punkten, da Tardif (53.) und Joudrey (59.) mit einem Empty-Net-Goal für die Entscheidung sorgten. Das 2:4 durch Schmölz (60.) fiel zu spät. Somit war die Siegesserie der Wild Wings beendet, während die einfach etwas effektiveren Adler die Tabellenführung übernahmen. "Das war ein tolles Derby. Mannheim war etwas cleverer", analysierte der Schwenninger Coach Helmut de Raaf. "Wir mussten gegen einen starken Gegner hart arbeiten", war Adler-Bändiger Greg Ireland zufrieden.

Wild Wings – Adler 2:4 (1:1, 0:1, 1:2). Tore: 0:1 Hospelt (5:47), 1:1 Stastny (12:09, 5:3), 1:2 Yip (32:59, 4:5), 1:3 Tardif (52:06), 1:4 Joudrey (58:52, 6:4), 2:4 Schmölz (59:10). Strafen: Wild Wings 12 – Adler 14 + 5 und Spieldauer (Akdag/24.) und 10 (Fischer, 57.). Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg), Krawinkel (Moers). Zuschauer: 6215.

Weitere Informationen: Video: www.schwabo.de/wildwings