Steven Billich und Simon Danner (links) bejubeln die 3:1-Führung. Foto: Eibner

DEL Kampfgeist wird endlich belohnt: Schwenninger feiern in München 5:4-Sieg nach Penaltyschießen.

Endlich wurde der Kampfgeist belohnt! Die Wild Wings gewannen gestern beim selbsternannten Titelkandidaten aus München mit 5:4 nach Penaltyschießen. Schwenningen fuhr damit die ersten Saisonpunkte ein.

Im Tor setzte Coach Helmut de Raaf – früher Co-Trainer in München – wieder auf Joey MacDonald, da Dimitri Pätzold angeschlagen war. Als Backup stand so Nachwuchskeeper Nils Velm bereit. MacDonald hatte gleich zu Beginn der Partie gegen die "roten Bullen" viel zu tun, obwohl beim Etatkrösus gleich ein Quintett fehlte. München – im "Wiesn-Outfit – wollte nach der 2:5-Derbyniederlage in Straubing vor nur 2617 Zuschauern unbedingt Wiedergutmachung betreiben. Zunächst hatte jedoch EHC-Goalie Lang bei einer Aktion von Marcel Kurth (11.) etwas Glück. Doch dann belohnte Sparre die druckvolle Anfangsphase der Gastgeber nach einem starken Spielzug mit dem 1:0 (12.). Wenig später verhinderte MacDonald per Reflex gegen Kettemer das 2:0. Aber auch die Wild Wings hatten im ersten Drittel durch Philipp Schlager (18.) noch eine Chance.

Die nächste nutzten die Gäste. Ausgerechnet der ehemalige Münchner Toni Ritter (22.) hatte den Ex-Schwenninger Lang überwunden. Die heimischen Fans staunten nicht schlecht. Und dann verstanden sie die Eishockey-Welt nicht mehr. Innerhalb von genau einer Minute hatten Matt Pelech (26.) in Überzahl per Blueliner und Simon Danner (27.) aus spitzem Winkel die Wild Wings mit 3:1 in Führung gebracht. Für Lang war Feierabend. Aus den Birken kam. Dieser musste gleich gegen Damien Fleury (31.) sein Können zeigen. Statt 4:1 hieß es wenig später aber nur noch 3:2 für Schwenningen, da Jaffray (34.) einen Penalty sicher verwandelte.

Klar, dass die Münchner im letzten Drittel auf den Ausgleich drängten, den St-Denis (47.) auch erzielte. Doch nur zwölf Sekunden später hatte Philipp Schlager die richtige Antwort parat. Schwenningen gab alles, aber gut zwei Minuten vor dem Ende erzwang Sparre (58.) mit dem 4:4 die Verlängerung. Wenig später ging es ins Penaltyschießen, in dem Ashton Rome und Simon Danner die Scheibe versenkten. Dagegen war MacDonald nicht zu bezwingen.

Klar, dass sich der Schwenninger Coach Helmut de Raaf freute: "Wir hatten heute etwas Glück, dennoch sind die beiden Punkte verdient." "Bullen-Bändiger" Don Jackson grantelte: "Wir spielen derzeit einfach zu wild."

München – Wild Wings 4:5 (1:0, 1:3, 2:1, 0:0, 0:1) n.P. Tore: 1:0 Sparre (11:54), 1:1 Ritter (21:04), 1:2 Pelech (25:11/4:5), 1:3 Danner (26:11), 2:3 Jaffray (33:00/P), 3:3 St-Denis (46:03), 3:4 Schlager (46:15), 4:4 Sparre (57:27), 4:5 Rome 65:00 (P). Strafen: München 8 – Wild Wings 10. Torschüsse: 53:32. Schiedsrichter: Aicher (Rosenheim), Schuckies (Herne). Zuschauer: 2617 (rund 150 aus Schwenningen).