Duell zwischen Wild Wing Simon Danner (links) und Kölns Benjamin Hanowski. Foto: Marc Eich

Eishockey: Schwenninger verlieren gegen Kölner Haie 1:2. Gegner bietet beste Offensive der DEL.

Die beste Offensive der DEL hat das Duell gegen die zweitbeste Defensive der Liga gewonnen. Die Kölner Haie siegten in Schwenningen am Sonntagabend mit 2:1.

Die Kölner dagegen brauchten nicht lange, bis sie unter Beweis stellten, dass sie die derzeit beste Offensive der Liga stellen. Nach 44 Sekunden bediente Philip Gogulla Christian Ehrhoff im 4-gegen-2-Konter. Der Ex-NHL-Star ließ mit einem Schlenzer Dustin Strahlmeier beim ersten Schuss auf das Schwenninger Tor keine Chance.

Die Wild Wings mussten erneut auf ihre vier Stürmer Istvan Bartalis, Marc El-Sayed, Tobias Wörle und Andreé Hult verzichten. Dies machte sich bemerkbar. Um gegen ein Top-Team wie die Kölner Haie etwas Zählbares mitzunehmen, war es offensiv – auch im Powerplay – einfach zu wenig, was die Schwenninger zeigten. Verteidiger Dominik Bohac musste deshalb erneut im Angriff ran. Diesmal allerdings ohne Kyle Sonnenburg. Dieser spielte anstelle von Jussi Timonen (Magen-Darm-Infekt) neben Benedikt Brückner. Ganz schlechte Vorzeichen also für die Wild Wings gegen die Haie, die auf Torhüter Gustaf Wesslau sowie auf Blair Jones und Fredrik Eriksson verzichten mussten.

"Wir müssen von der Strafbank wegbleiben"

Die Wild Wings benötigten etwa zehn Minuten, um die kalte Dusche zu verdauen. Die Kölner agierten zu stark. Vor allem Ehrhoff machte immer wieder viel Betrieb und drang gefährlich in das Drittel der Schwenninger ein. Als die Haie nachlässiger wurden, waren die Wild Wings da. Zunächst jedoch nur mit Halbchancen, die kein Problem für Kölns Keeper Daniar Dshunussow darstellten. Nicht so aber in der 19. Minute: Wild-Wings-Kapitän Will Acton eroberte die Scheibe an der blauen Linie und eilte seinem Gegenspieler davon. Frei vor Dshunussow täuschte er einen Schuss an, bediente aber Anthony Rech am langen Pfosten, der die Scheibe zum 1:1 ins Tor schob.

Direkt im Anschluss leisteten sich die Schwenninger die nächste Unachtsamkeit – Wechselfehler: Die Haie agierten mal wieder in Überzahl. Beinahe erzielte Ehrhoff die erneute Führung. Doch Strahlmeier war zweimal auf dem Posten.

Die Strafen – vor allem unnötige – waren das große Problem: Wenig später musste auch Anthony Rech wegen eines Wechselfehlers auf die Strafbank. Als Rech gerade in der Kühlbox war, schlugen die Haie – immerhin bestes Powerplay-Team der Liga – das zweite Mal zu (30.). Nach einer schönen Kombination stand Felix Schütz frei vor Strahlmeier, der Goalie konnte noch retten. Doch dann stand Ehrhoff am anderen Pfosten zum Nachschuss bereit – und drückte die Scheibe zur Kölner Führung ins Tor.

"Wir müssen von der Strafbank wegbleiben", betonte Verteidiger Tim Bender in der zweiten Pause. Die Mannschaft hielt sich daran. In den letzten zehn Minuten starteten die Wings sogar noch einmal eine kleine Schlussoffensive. Doch Dshunussow ließ sich nicht mehr bezwingen, auch nicht als Strahlmeier für zwei Minuten für einen sechsten Feldspieler Platz machte. Wild Wings – Kölner Haie 1:2 (1:1, 0:1, 0:0). – Tore: 0:1 Ehrhoff (0:44), 1:1 Rech (18:47), 1:2 Ehrhoff (29:23). Strafen 10 – 6. Schiedsrichter: Stephan Bauer (Nürnber), André Schrader (Dorsten). Zuschauer: 3598.