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Trotz 110 Strafminuten kämpft SERC Iserlohn mit 4:3 nach Verlängerung nieder. Sieg nach fünf Niederlagen in Folge. Mit Video.

Villingen-Schwenningen - Was für ein Spiel! Trotz 110 eigener Strafminuten kämpften die Wild Wings am Sonntagabend Iserlohn mit 4:3 nach Verlängerung nieder. Damit feierte Schwenningen nach fünf Niederlagen in Folge wieder einen Sieg.

"Mit viel Einsatz, starken Torhütern und einem guten Unterzahlspiel haben wir zwei Punkte geholt. Die Schiedsrichter haben unseren Spielern die Höchststrafen gegeben. Wir hatten auch schon Referees mit mehr Fingerspitzengefühl", bilanzierte Coach Helmut de Raaf die Partie. "Am Ende hat Schwenningen nicht unverdient gewonnen", meinte Jari Pasanen, der Trainers des Überraschungsteams aus Iserlohn.

Die 3524 Zuschauer sahen nach den verschärften Einlasskontrollen zwei frühe Chancen des Ex-Schwenningers Nick Petersen, doch Goalie Joey MacDonald war auf dem Posten. Die Wild Wings – ohne den angeschlagenen Steven Billich – brauchten in ihren schwarzen Ausweichtrikots sieben Minuten, bis Matt Pelech und Sascha Goc gefährlich vor dem Roosters-Gehäuse auftauchten. Dann leistete sich Rob Brown (9.) einen Ausraster, durfte vorzeitig unter die Dusche. Dank einem starken MacDonald überstanden die Neckarstädter nicht nur die folgende fünf Minuten lange Unterzahlsituation, sondern gingen 65 Sekunden vor der Pausensirene durch einen satten Handgelenkschuss von Simon Danner sogar mit 1:0 in Führung. Als dann genau eine Minute später Andreé Hult nach genialer Vorlage von Damien Fleury auf 2:0 erhöhte, verstanden die Roosters die Eishockey-Welt nicht mehr.

Danner (22.) stellte mit seinem zweiten Treffer in Überzahl das Ergebnis auf 3:0, aber Robert Raymond (24.) wahrte gegen nun zu offensive Wild Wings die Iserlohner Chancen. Dann mussten beim zuvor zweitfairsten Team der Liga nach Brown auch Goalie MacDonald, Daniel Schmölz und Fleury vorzeitig in die Kabine. "Schiri – wir spielen Eishockey", waren noch die harmlosesten Schmährufe der Fans in Richtung der Unparteiischen. Dimitri Pätzold – nun zwischen den Pfosten – hielt das 3:1 bis zum Ende des Mittelabschnitts fest.

Iserlohn drängte dann mit Erfolg auf den Anschlusstreffer. Luigi Caporusso (50.) und erneut Raymond (57.) sorgten gegen die Wild Wings, bei denen logischerweise die Kräfte etwas nachließen, für den 3:3-Ausgleich. Nach 64:38 Minuten und insgesamt 153 Strafminuten war es schließlich Yan Stastny, der in der Verlängerung die Scheibe zum umjubelten 4:3 der Schwenninger über die Linie drückte. "Das war ein kurioses Spiel", lachte Danner.

Wild Wings – Roosters 4:3 n.V. (2:0, 1:1, 0:2, 1:0).

Tore: 1:0 Danner (18:55), 2:0 Hult (19:55), 3:0 Danner (21:22/5:4), 3:1 Raymond (23:31), 3:2 Caporusso (49:01), 3:3 Raymond (56:29/4:5), 4:3 Stastny (64:38/4:4).

Strafen: Wild Wings 10 + Brown (5 und Spieldauer/Check von hinten), MacDonald, Schmölz (beide 5 und Spieldauer/übertriebene Härte), Fleury (5 und Spieldauer/hoher Stock mit Verletzungsfolge); Roosters 18 + Ross (5 + Spieldauer, übertriebene Härte).

Schiedsrichter: Aicher (Rosenheim), Vogl (München).

Zuschauer: 3524.