Angreifer Jérôme Samson will "hart" für sein neues Team arbeiten. Foto: Sigwart

Eishockey: Neuer Schwenninger Stürmer ist ein Torjäger mit Defensivqualitäten.

Endlich über 30 Grad, keine Wolke in Sicht. Perfektes Wetter – denkt Jérôme Samson und macht sich auf der Treppe vor der Helios-Arena gemütlich. Nett, lustig, aufmerksam – so kommt der Stürmer rüber. Doch auf dem Eis versteht er keinen Spaß.

"Ich will hart für das Team arbeiten, natürlich viele Tore schießen. Für mich geht es nur um den Erfolg der Mannschaft", verweist Jérôme Samson darauf, dass er seine Stärken durchaus auch in der Defensivarbeit sieht. "Zudem liebe ich Fights, setze mich gerne an der Bande durch", lächelt der 28-Jährige, der in seiner Zeit in der American Hockey-League (AHL, 480 Spiele) 337 Strafminuten verbuchte.

Viel wichtiger: Samson gelangen für die Albany River Rats, die Charlotte Checkers, die St. John’s IceCaps und Syracuse Crunch in der zweitbesten Klasse Nordamerikas beeindruckende 171 Tore und 190 Assists. "Natürlich weiß ich, dass ich von den Wild Wings auch als Torjäger verpflichtet wurde", will der Rechtsschütze, der bei den Schwenningern die Rückennummer 71 trägt, seine Knipser-Qualitäten nun bei den Neckarstädtern unter Beweis stellen.

Dazu kommt das "Meister-Gen". Immerhin wechselte Samson – wie Uli Maurer und Kai Herpich – vom DEL-Champion München in die Neckarstadt. "Schwenningen und die Region gefallen mir sehr gut. Ich bin nicht so der Großstadtmensch. Hier wird Eishockey richtig gelebt", hat sich der Angreifer zusammen mit Freundin Sam auch schon den Bodensee oder die Stadt Straßburg angesehen. Allerdings musste Sam nun wieder nach Kanada zurück. "Sie kommt dann wieder an Weihnachten nach Schwenningen", kann sich Jérôme Samson nun ganz auf die Wild Wings konzentrieren. "Und nur darum geht es für mich", betont der Vollblutprofi.

Dieser begann im Alter von vier Jahren mit der schnellsten Mannschaftssport der Welt. "Ich bin in der Nähe von Montreal aufgewachsen, da sind fast alle Kids auf dem Eis. Zudem hat mein Vater auch Eishockey gespielt", war für den Kanadier – trotz kurzfristiger Ausflüge zum Fuß- und zum Baseball – klar, dass er sein Talent zu einem Beruf machen möchte.

Über die kanadischen Nachwuchsligen fand er sich schließlich in der Runde 2007/08 bei den Albany River Rats in der AHL wieder, dem damaligen Farmteam des NHL-Clubs Carolina Hurricanes. Für diese debütierte Samson in der Saison 2009/10 dann in der besten Liga der Welt. "Es hat aber lange gedauert, bis ich in der NHL meinen ersten Treffer erzielte", erinnert sich der 28-Jährige noch genau an die Runde 2011/12, als er für die Hurricanes gegen Philadelphia sein erstes von zwei NHL-Toren – in 46 Partien – erzielte. "In Überzahl kam der Puck nach dem Bully zu mir – und dann war es endlich soweit."

Doch ganz schaffte Samson den Durchbruch in der NHL nicht. So wagte er Anfang 2015 den Sprung nach Europa, genauer in die Schweiz zum EHC Biel. Die Eidgenossen waren wohl auch vom kurz zuvor erfolgten Auftritt des Angreifers beim Spengler-Cup in Davos mit dem Team Kanada beeindruckt gewesen. Von Biel aus wechselte der 1,83 m lange Samson dann nach München, wo er mit den "Roten Bullen" gleich deutscher Meister wurde.

Nach einem entspannten Sommer in seinem Haus an einem See in der Nähe von Montreal ("Wir hatten perfektes Wetter. Ich habe viel trainiert und bin auch viel Wasserski gefahren – dazu habe ich viel mit meiner Familie unternommen"), ist Jérôme Samson also nun in Schwenningen angekommen, will mit den Wild Wings für Furore sorgen. "Unser Ziel sollten schon die Pre-Plays sein. Sollten wir diese erreichen, ist alles möglich", sagt der Neuzugang, bevor er sich von der Treppe vor der Helios-Arena wieder auf zu seinen Teamkollegen in der Kabine macht.

Zur Person: Jérôme Samson

Der Stürmer wurde am 4. September 1987 im kanadischen Greenfield Park (Québec) geboren. Im Alter von vier Jahren begann Samson mit dem Eishockey, das auch schon sein Vater gespielt hatte. »Und er spielt noch heute«, betont der Angreifer. Der 1,83 m lange und 88 kg schwere Rechtsschütze, der auf dem rechten Flügel und auf der Centerposition spielen kann, wechselte nach den Nachwuchsstationen Collège Antoine-Girouard Gaulois (Ligue de Hockey Midget AAA du Québec), Moncton Wildcats (Québec Major Junior Hockey League/QMJHL) und Val-d’Or Foreurs (QMJHL) zu den Albany River Rats (American Hockey League/AHL), für die er in der Runde 2007/08 in der zweitbesten Klasse Nordamerikas debütierte.

Zwei Jahre später feierte er in der NHL (National Hockey League) bei den Carolina Hurricanes seinen Einstand. In 46 Spielen in der besten Liga der Welt kam er insgesamt auf zwei Tore und sieben Assists. Vor allem zeigte der begeisterte Wassersportler aber weiter in der AHL sein Können. 171 Tore und 190 Assists in 480 Spielen gelangen Samson in dieser Klasse für die Albany River Rats, die Charlotte Checkers, die St. John’s IceCaps und Syracuse Crunch.

Der Neuzugang der Wild Wings, der die Rückennummer 71 trägt, wechselte dann nach einem Spengler-Cup-Einsatz für das Team Kanada (3 Spiele/1 Tor) Anfang 2015 in die Schweiz zum EHC Biel, für den er in zwölf Partien neun Scorerpunkte erzielte. In der vergangenen Runde wurde Samson dann mit dem EHC München deutscher Meister. 38 DEL-Spiele (zwölf Tore/acht Assists) bestritt er vor seinem Wechsel nach Schwenningen für die "roten Bullen". Dazu kam eine Partie in der Champions-Hockey-League.