Die Schwenninger Fans sorgten beim Derby gegen Mannheim für eine beeindruckende Stimmung. Foto: Sigwart

Eishockey Für Schwenningen war Spiel "der Wahnsinn". Mannschaft belegt starken zehnten Tabellenplatz nach 16 Spieltagen.

Villingen-Schwenningen - Es war ein temporeiches, intensives und packendes DEL-Derby auf Augenhöhe. Am Ende war Mannheim beim 4:2-Sieg in Schwenningen einfach beim Torabschluss etwas kaltschnäuziger. Dennoch zeigten die Wild Wings, dass sie weiter auf dem richtigen Weg sind. Dies beweist auch der starke zehnte Tabellenplatz nach 16 Spieltagen.

Effektivität. "Wir hatten genügend Chancen, waren zwei Drittel lang die etwas bessere Mannschaft", trauerte Schwenningens Chefcoach Helmut de Raaf der verpassten Möglichkeit nach, den sechsten Sieg in Folge einzufahren. "Das Spiel hätte auch anders ausgehen können", meinte Stürmer Daniel Schmölz nicht nur mit Blick auf die Torschussstatistik – 38:33 für die Wild Wings. Der 23-Jährige hatte es zu Beginn des letzten Drittels bei einem Penalty in der Hand, den verdienten 2:2-Ausgleich zu erzielen. "Das war ein Sch...-Versuch", ärgerte sich der Schwenninger, dass er den überragenden Dennis Endras nicht überwand.

Special-Teams. Mit dem siebten Sieg in Folge übernahmen die Mannheimer die Tabellenführung in der höchsten Eishockey-Klasse Deutschlands. "Einfach war dies nicht, Schwenningen war sehr stark", lobte Adler-Coach Greg Ireland den Baden-Württemberg-Rivalen. Ireland konnte sich – wieder einmal – auf seine herausragenden Special-Teams verlassen. "Mannheim verfügt eben über das beste Unterzahlspiel der Liga", sah Helmut de Raaf, wie es seine Schützlinge gerade zu Beginn des Mittelabschnitts verpassten, den numerischen Vorteil zu einer 2:1-Führung zu nutzen. Aber auch das Powerplay der Adler ist in der DEL derzeit eine Klasse für sich. "Die Special-Teams haben heute das Spiel mitentschieden", erkannte auch Daniel Schmölz.

Am Limit. Klar, die zweite knappe Derby-Niederlage in dieser Saison gegen die Adler schmerzte. "Wir sind aber im Soll, haben zuletzt oft am Limit gespielt", zieht Helmut de Raaf eine zufriedene Zwischenbilanz. Tollhaus. Zum ersten Mal in dieser Saison war die Arena mit 6215 Zuschauern ausverkauft. "Das war eine geniale Stimmung", war Greg Ireland nicht nur von der Choreographie der Schwenninger Fans beeindruckt. "Das war der Wahnsinn. So ein Tollhaus würde ich gerne öfters erleben", stellte Daniel Schmölz klar. Vor dem Spiel hatten die Anhänger der Wild Wings auch Förderlizenzspieler Niko Linsenmaier (Schädelbasisbruch) verbal und auf Bannern gute Besserung gewünscht.

Kurze Pause. Nun haben die Schwenninger erst einmal bis Freitag frei. "Diese Pause tut uns allen gut. Zudem können sich die angeschlagenen Spieler gut erholen", so Helmut de Raaf. "Ich fahre nach Köln zu meinen ehemaligen Teamkollegen", will Daniel Schmölz in der Domstadt ausspannen. Damien Fleury ist mit der französischen Nationalmannschaft unterwegs. Weiter geht es für die Neckarstädter am 13. November in Wolfsburg. Möglich ist, dass die Wild Wings bis dahin noch einen neuen Stürmer verpflichten.