Markus Poukkula (links, hier gegen Krefelds Nicolas St. Pierre) erzielte sein zweites Saisontor. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenninger lassen sich auch von kleinen Rückschlägen nicht beirren.

Ein sichtlich zufriedener Wild-Wings-Coach Pat Cortina, ein kurz angebundener Pinguine-Trainer Rick Adduono – nach dem verdienten 5:1-Heimsieg der Schwenninger gegen Krefeld war das Ergebnis an den Gesichtern der beiden DEL-Übungsleiter deutlich abzulesen.

"Hart, aber fair"

Schon während des über weite Strecken einseitigen Spiels war Cortina anzusehen, dass er sich keinen viel besseren Sonntagnachmittag in der Helios-Arena vorstellen kann. Dort ein Schulterklopfen für einen Spieler, da ein Sonderapplaus nach einer gelungenen Aktion der Wild Wings. Und davon gab es viele. "Das war ein verdienter Sieg", betonte dann auch 1:0-Torschütze Markus Poukkula. In der Tat: Schwenningen war Krefeld nicht nur in Sachen Tempo, Spielaufbau und Tordrang überlegen, sondern ließ auch in den wichtigen Zweikämpfen wenig anbrennen. Dazu stimmte erneut die Disziplin. "Es ist wichtig, dass wir von der Strafbank wegbleiben", stellte auch Verteidiger Dominik Bittner klar. Bisher haben die Wild Wings in der DEL die wenigsten Strafminuten kassiert. "Hart, aber fair", so Bittner, sei das Motto.

"Ein Luxusproblem"

Ein weiterer Grund für vier bisher starke Leistungen ist, dass die Wild Wings – bis auf Kai Herpich (Oberkörperverletzung) – derzeit keine Verletzungssorgen haben. "Ich habe da eher ein Luxusproblem", verweist Pat Cortina darauf, dass er immer wieder Spieler auf die Tribüne setzen oder nach Freiburg "ausleihen" muss. "Alle unsere Reihen sind stark, erfüllen ihre Aufgaben", sieht Dominik Bittner den Teamgeist als weiteren Schlüssel zum Erfolg.

"Darf nicht passieren"

Auch von kleinen Rückschlägen lassen sich die Schwenninger nicht beeindrucken. "Wir sind nach dem Unterzahltreffer der Krefelder gut ins Spiel zurückgekommen, haben insgesamt ein gutes Spiel abgeliefert und verdient gewonnen", wusste aber auch 2:0-Torschütze Simon Danner, dass beim Spielstand von 3:1 die Krefelder Morgenluft witterten. Vorausgegangen war ein Patzer von Markus Poukkula im Spielaufbau. "So ein Fehler darf nicht passieren. Ich hoffe, dass so etwas in dieser Saison nicht mehr vorkommt", war der Finne froh, dass die Wild Wings im letzten Abschnitt keine Zweifel mehr am ersten Heimsieg der Runde aufkommen ließen.

"Egal gegen wen und wo"

Übrigens – die druckvolle Spielweise macht sich auch in den Statistiken bemerkbar. 120 Torschüsse haben die Wild Wings in vier Spielen abgegeben, der noch verlustpunktfreie Spitzenreiter Nürnberg kam bisher "nur" auf 103. "Unsere Philosophie hat sich im Vergleich zur Vorsaison nicht verändert. Wir wollen immer unser Eishockey spielen – egal gegen wen, wann und wo", gibt Pat Cortina eine klare Richtung vor. Dies kann Dominik Bittner nur unterschreiben. "Und außerdem wollen wir ab jetzt nie zwei Mal hintereinander verlieren." Viel selbstbewusstere Wild Wings gab es in den vergangenen Jahren nicht.