Meinungsverschiedenheiten sind im Derby "normal": Hier treffen Mannheims Ronny Arendt (links) und der Schwenninger Damien Fleury aufeinander. Foto: Eibner

DEL Gedanken ans Derby müssen warten. Vor dem Sonntag-Knaller in der Arena geht's für die Wild Wings an Niederrhein.

Die Fans der Schwenninger Wild Wings fiebern dem zweiten Saisonderby gegen Mannheim (Sonntag, 17.45 Uhr, live bei Servus TV) entgegen, doch Trainer Helmut de Raaf und seine Spieler sind zunächst voll auf die Partie in Krefeld (19.30 Uhr) fokussiert.

Nicht ablenken lassen. Das Derby am Sonntag in der Arena ist ausverkauft – natürlich wollen sich die Wild Wings für die 0:1-Saisonauftaktniederlage in Mannheim übermorgen revanchieren, doch die Gedanken daran müssen noch warten. "Wir haben ganz bewusst in dieser Woche erst einmal nur das Thema Krefeld im Training besprochen. Es ist ein sehr wichtiges Spiel, weil die Krefelder hinter uns in der Tabelle steht und wir sie auf Distanz halten wollen", erklärt Schwenningens Coach Helmut de Raaf. Die Pinguins belegen mit 14 Punkten den vorletzten Tabellenplatz, unterlagen zuletzt Nürnberg mit 0:4 und Straubing mit 3:4 nach Verlängerung.

Mit einem weiteren Sieg könnten die Wild Wings in Krefeld nicht nur ihre Erfolgsserie ausbauen, sondern die Grundlage dafür schaffen, nach diesem letzten DEL-Wochenende vor der Länderspielpause auf einem Pre-Play-off-Platz zu stehen. Auch Wild-Wings-Kapitän Sascha Goc will noch nichts vom Derby wissen. "Es wäre fatal, wenn wir deshalb die Konzentration auf unsere sehr wichtige Aufgabe in Krefeld verlieren. Dort wird es schwer genug, um zu punkten." Das erste Duell gegen die Rheinländer in dieser Runde gewannen die Neckarstädter daheim mit 6:5 nach Verlängerung. Es war vor drei Wochen der Abend von Will Acton, der mit zwei Treffern und drei Assists ein tolles Debüt feierte.

Mit der Einschlaf-Taktik. Das Hauptproblem für die Gegner der Krefeld Pinguins ist, so Helmut de Raaf, "dass sie das Tempo aus der Partie nehmen und darauf lauern, dass man zu passiv wird. Dann suchen sie ihre Chancen. Wir müssen unser Spiel deshalb in Krefeld unbedingt mit viel Druck durchbringen".

Andreé Hult hat Fieber. Der Stürmer wird definitiv heute Abend pausieren, während Matt Pelech mit seiner genähten Schnittwunde am Fuß die Reise an den Niederrhein mitmacht. Über seinen endgültigen Einsatz wird jedoch erst heute Vormittag nach dem Abschlusstraining vor Ort entschieden. Am Donnerstag noch konnte der Verteidiger nur außerhalb des Eises trainieren. Stürmer Yan Stastny kehrt nach seiner Adduktorenverletzung wieder in die Mannschaft zurück. Heute steht im Tor Dimitri Pätzold – am Sonntag plant Helmut de Raaf mit Joey MacDonald, der den Titelverteidiger im ersten Spiel mit seiner starken Leistung mächtig ärgerte.

Rick Adduono lobt. Der Krefelder Coach zeigt sich sehr angetan von der Entwicklung der Wild Wings. "Sie haben ein viel besseres Team als wie in der vergangenen Saison. Wir werden eine sehr starke Leistung bringen und unseren Weg wieder finden müssen, um sie zu besiegen." Adduono hatte in dieser Woche viel Kritik an seinen Leistungsträgern geübt. Bei den heutigen Gastgebern fehlt nur der verletzte Verteidiger Steve Hanusch.

Linsenmaier geht es besser. Auf dem Weg der Besserung befindet sich der Wild-Wings-Förderlizenzspieler Niko Linsenmaier, der sich bei einer Gewalttat in Freiburg einen Schädelbasisbruch zuzog (wir haben berichtet). Er muss nicht mehr auf der Intensivstation des Freiburger Klinikums betreut werden, sondern wird nun in der Fachabteilung weiter beobachtet.