Steven Billich, Simon Danner und Jiri Hunkes (von links) bejubeln das 3:0. Foto: Sigwart

Eishockey Schwenningen gelingt beim 6:3-Sieg gegen Nürnberg eine Überraschung. Poukkula kommt.

Na also! Die Wild Wings können noch gewinnen. Nach fünf Niederlagen in Folge schlugen die Schwenninger gestern die DEL-Startruppe aus Nürnberg nach einer cleveren und disziplinierten Leistung verdient mit 6:3.

"Wir haben uns für zwei sehr gute Drittel belohnt", freute sich Coach Helmut de Raaf, dass sich auch eine Systemumstellung auszahlte. "Wir sind nach dem 0:2-Rückstand nicht ins Spiel gekommen", grantelte Ice-Tigers-Sportdirektor Martin Jiranek. Bei den Wild Wings fehlten Hannu Pikkarainen, Rob Brown (Gehirnerschütterung), Yan Stastny (Knieverletzung, Untersuchung Anfang der Woche) und Ashton Rome. Nürnberg musste auf Jochen Reimer, Jenike, Klubertanz und Ehliz verzichten.

Gegen das Team der Stunde, Nürnberg feierte zuletzt vier Siege in Folge, musste de Raaf also mit drei zusammengewürfelten Sturmreihen agieren. Die nur 2880 Zuschauer sahen dennoch einen Blitzstart der Wild Wings: Daniel Schmölz (5.) nach schöner Vorlage von Steven Billich und Toni Ritter (6.) sorgten mit einem Doppelpack innerhalb von 61 Sekunden für eine 2:0-Führung. Diese war auch nach 20 Minuten verdient, da Kampfgeist, Defensivverhalten, die Disziplin und das Umschaltspiel stimmten. Dazu war Dimitri Pätzold – nicht nur bei einem Break von Möchel (17.) – ein sicherer Rückhalt. Bei den Pfostentreffern von Printz (6.) und Pfleger (20.) hatte der Goalie aber auch etwas Glück.

Im zweiten Drittel drängten die Wild Wings sofort auf die Vorentscheidung. Dies wurde mit dem 3:0 durch Simon Danner (26.) belohnt. Es war der zweite Treffer der starken dritten Reihe mit eben Danner, Schmölz und Billich. Nürnberg strahlte auch danach kaum Torgefahr aus. Schwenningen spielte clever, nahm teilweise geschickt das Tempo heraus. Dazu setzten die Wild Wings in der Offensive immer wieder Nadelstiche. Doch das mögliche 4:0 fiel trotz bester Chancen nicht.

Ausgerechnet in Unterzahl schöpften die Ice Tigers nach einem Shorthander von Steven Reinprecht (42.) neue Hoffnung. Doch diese zerstörte Philipp Schlager (47.) mit dem 4:1. Dessen Traumtor passte zu einem Abend, in dem die Wild Wings eindrucksvoll bewiesen, dass sie die Runde noch lange nicht abgehakt haben. Daran änderte auch der Doppelpack von Patrick Reimer (53./60.) nichts, da auch Will Acton (58./60.) noch zwei Mal – ins leere Tor – einnetzte.

Unterdessen wollte sich der Nürnberger Marc El-Sayed nicht zu Gerüchten äußern, dass er in der kommenden Runde das Wild-Wings-Trikot tragen wird.

Auf jeden Fall haben die Schwenninger Stürmer Markus Poukkula (27/Espoo Blues) verpflichtet. Der finnische Allrounder ist auch eine Option für die kommende Saison 2016/17.

Wild Wings – Ice Tigers 6:3 (2:0, 1:0, 3:3).Tore: 1:0 Schmölz (4:54), 2:0 Ritter (5:55), 3:0 Danner (25:16), 3:1 Reinprecht (41:24/5:4), 4:1 Schlager (46:37), 4:2 Reimer (52:28), 5:2 Acton (57:47/5:6), 5:3 Reimer (59:02/4:6), 6:3 Acton (59:49/5:6). Strafen: Wild Wings 6 – Ice Tigers 10. Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg), Yazdi (Neuss). Zuschauer: 2880.