Tobias Wörle (rechts) gratuliert Simon Danner zum 2:0 in der vierten Minute. Foto: Eibner

Eishockey: Schwenninger Traumstart in München – 3:0-Führung nach fünf Minuten.

Was für ein Auftakt der Wild Wings nach der Länderspielpause! Am Freitag besiegten die Schwenninger mit einer ihrer bislang stärksten Saisonleistungen den DEL-Titelverteidiger in München mit 5:2.

Der überragende Schwenninger Torhüter Dustin Strahlmeier freute sich: "Mit unseren drei Toren in den ersten fünf Minuten hat München sicher nicht gerechnet. Dann sind wir defensiv sehr gut gestanden."

Bei den Wild Wings waren die zuletzt verletzten Andrée Hult, Jussi Timonen und Kyle Sonnenburg (zunächst als siebter Verteidiger, später im Einsatz) wieder dabei – doch dafür fiel der grippeerkrankte Marcel Kurth aus. Deshalb spielte Lennart Palausch nicht – wie eigentlich geplant – für Freiburg, sondern stürmte für seinen Stammklub. Domenic Bohac blieb bei der wieder kompletten Verteidiger-Abteilung nur die Zuschauerrolle.

Die Wild Wings feierten einen Traumstart, den sie so seit ihrer DEL-Rückkehr noch nie erlebten. Nach nur fünf Minuten führten sie beim amtierenden Meister nach drei Chancen mit 3:0 – Effektivität geht nicht besser. Istvan Bartalis (2.), Simon Danner (4.) und Damien Fleury (5.) überwanden Münchens Torhüter David Leggio. Skuril: Die 250 Schwenninger Fans riefen nun: "Nur noch sieben."

Die Münchner schafften durch Daryl Boyle (9.) den 1:3-Anschluss. Um 20.11 Uhr ging ein verrücktes erstes Drittel zu Ende. "Die ersten Minuten waren für uns ein Alptraum, aber wir sind die bessere Mannschaft", meinte Red-Bull-Stürmer Maxi Kastner in der ersten Pause trotzig. Das Schussverhältnis bis dahin: 22:7 für den Titelverteidiger – aber auf der Anzeigentafel stand ein 1:3.

Die Gäste setzten im zweiten Drittel ihre gute Leistung fort und führten nach einem tollen Tor von Markus Poukkala (37.) mit 4:1. Für den eigentlich überwiegend immer relaxten Trainer Don Jackson war nun hinter der Münchner Bank Schluss mit lustig. Er schimpfte, als hätten sie ihm gerade die Autoreifen vor der Halle zerstochen. "Wir müssen weiter sehr aktiv und aggressiv bleiben", forderte Torschütze Poukkula vor dem letzten Drittel.

Kastner (46.) erzielte für die im letzten Abschnitt leicht verbesserten Bayern zwar das 2:4 – aber Kalle Kaijomaa machte sechs Minuten vor dem Ende mit dem 5:2 den Deckel drauf. Das Prädikat für die Wild Wings in München: Klare Play-off-Form!

Am Sonntag (14 Uhr) empfangen die Wild Wings die Pinguins aus Bremerhaven. Die bisherige Saison-Bilanz liest sich aus Sicht der Wild Wings negativ: Nach einem 0:1 in Bremerhaven unterlag Schwenningen auch am 31. Oktober – daheim mit 1:4 – gegen eine sehr gut eingestellte Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch. Die Pinguins hatten ihr erstes Wochenendspiel bereits am Donnerstag und boten daheim beim 4:5 nach Penaltyschießen gegen das Spitzenteam Nürnberg eine gute Leistung.

München – Wild Wings 2:5 (1:3, 0:1, 1:1). Tore: 0:1 Bartalis (1:55), 0:2 Danner (3:35), 0:3 Fleury (4:53), 1:3 Boyle (8:59), 1:4 Poukkala (36:54), 2:4 Kastner (45:27), 2:5 Kaijomaa (54:38). Strafen: München: 2 – Wild Wings: 2. Schiedsrichter: Iwert/Schukies (Harsefeld/Herne). Zuschauer: 4500.