München, hier Steve Pinizzotto, gab 53 Torschüsse ab, doch der gute Goalie Joey MacDonald ließ nur vier durch. Foto: Eibner

DEL Wild Wings schocken München zum Oktoberfest-Auftakt. Auf Spielersuche.

Ausgerechnet an seiner alten Wirkungsstätte in München fuhr Schwenningens Coach Helmut de Raaf beim 5:4-Sieg der Wild Wings nach Penaltyschießen die ersten beiden Saisonpunkte ein.

"Megaglücklich". Dabei erlebte nicht nur der frühere Co-Trainer der "roten Bullen" ein Wechselbad der Gefühle. München führte mit 1:0, Schwenningen dann mit 3:1 und 4:3. Am Ende zeigten Ashton Rome und Simon Danner im fälligen Penaltyschießen keine Nerven, währen Schwenningens Goalie Joey MacDonald die EHC-Schützen Jason Jaffray und Daniel Sparre zur Verzweiflung brachte. "Ich bin einfach nur megaglücklich, dass wir zwei Punkte eingefahren haben", freute sich 1:1-Torschütze Toni Ritter, der übrigens noch in der vergangenen Runde für die Bayern stürmte.

Genialer Backhander. Klar, auch Ritter wusste, dass die Wild Wings etwas Glück hatten. "Dies war schon so, aber wir haben uns die beiden Punkte auch verdient", lobte Helmut de Raaf besonders die kämpferische Leistung seiner Schützlinge. "Zudem haben wir unsere Chancen nicht nur gut, sondern auch zu wichtigen Zeitpunkten verwertet", dachte der Schwenninger Coach besonders an die 4:3-Führung durch einen genialen Backhander von Philipp Schlager. Nur zwölf Sekunden zuvor hatten die Gastgeber in der 47. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Am Ende hatte der Etatkrösus aus München zwar 53:32 Torschüsse zu verzeichnen, aber nur einen Punkt auf dem Konto. "Wir wollten heute zu viel, haben gerade im zweiten Drittel zu viele Fehler gemacht", bilanzierte EHC-Trainer Don Jackson. Diese nutzten die Wild Wings mit gutem und schnellem Umschaltspiel nahezu perfekt aus.

Kein Wiesn-Besuch. Die Münchner hatten gegen Schwenningen zum ersten Mal ihr "Wiesn-Outfit" aus dem Schrank geholt. "Das gehört dort einfach dazu", lacht Helmut de Raaf. Auf einen Besuch des Oktoberfestes verzichten die Bezwinger des Champions-League-Teilnehmers – im Sechzehntelfinale geht es für die Bayern gegen Rauman Lukko – jedoch. "Es war ein hartes Wochenende. Wir alle waren froh, als wir gegen Mitternacht wieder in Schwenningen waren", weiß de Raaf, dass nun die schweren Heimspiele gegen Hamburg (Freitag, 19.30 Uhr) und Berlin (Sonntag, 16.30 Uhr) anstehen.

Spielersuche. Helmut de Raaf hofft, dass dann auch wieder Torwart Dimitri Pätzold zur Verfügung steht. "Dimitri klagte in der vergangenen Woche über Rückenprobleme, konnte am Samstag nicht trainieren." Deshalb saß in München Nachwuchsgoalie Nils Velm auf der Bank. Weiter offen ist, wann Jukka Voutilainen aus Finnland zurückkehrt. "Das kann in zwei Wochen oder einigen Monaten sein", so de Raaf. Deshalb sondieren die Schwenninger intensiv den Spielermarkt. "Aber wir holen nur einen Spieler, wenn dieser uns sofort weiterhelfen kann."