Mirko Höfflin steht das neue Trikot der Schwenninger Wild Wings schon gut. Foto: Sigwart

Eishockey: Die Zugänge des SERC (2):"Habe mir sehr viel vorgenommen". Angreifer hofft auf nächsten Schritt.

Mirko Höfflin (25) hat in seiner Karriere schon einiges erreicht. Seinen Zweijahresvertrag in Schwenningen unterschrieb der Stürmer auch, um in eine Führungsrolle hineinzuschlüpfen.

Das Eistraining der Wild Wings ist gerade beendet – Mirko Höfflin gut gelaunt. Bereits seit dem 10. Juli – nach seiner langen Sommertrainings-Periode in Mannheim – wohnt er in Schwenningen nahe der Arena. Bestens eingelebt habe er sich. "Viele Spieler habe ich bereits von früher gekannt. Das erleichtert einem natürlich vieles", sagt er und lacht. Angetan zeigt sich Mirko Höfflin von den Rahmenbedingungen bei den Wild Wings. "So einen sehr gut ausgestatteten Fitness-Raum wie hier musst du bei anderen DEL-Klubs erst einmal finden", lobt er.

Für den Angreifer, der sich nach dem Fachabitur nur noch auf das Eishockey konzentrierte, stellt der Wechsel nach Schwenningen ein wichtiges Kapitel in seiner Karriere dar. Bei den Wild Wings möchte – und soll – er viel Verantwortung übernehmen und in eine Führungsrolle schlüpfen. "Mirko hat das Potenzial dafür, aber wir müssen ihm auch Zeit geben", unterstreicht Trainer Pat Cortina.

Warum sich der Center gerade für Schwenningen entschied, nachdem einige andere DEL-Klubs großes Interesse an ihm gezeigt hatten? Der 25-Jährige berichtet, wie prägend die Gespräche mit Manager Jürgen Rumrich und Pat Cortina für ihn waren. "Sie sind Anfang des Jahres zu mir nach Mannheim gekommen und haben mir ausführlich das Konzept geschildert. Dies hatte auf meine Entscheidung einen ziemlichen Einfluss.

Dazu kam, dass ich die Schwenninger Mannschaft in den vergangenen Jahren immer unterbewertet sah. Sie haben viel besser gespielt, als es in der Tabelle abzulesen war. Ich habe mir jedenfalls sehr viel vorgenommen."

Labrador "Carlos" ist immer mit dabei

Was Pat Cortina an seinem neuen Stürmer schätzt? Vor allem seine technischen und läuferischen Fähigkeiten. Dazu kommt sein gutes Auge für entscheidende Situationen vor dem Tor. "Er hat bei uns die große Chance, sich mit einer erfolgreichen Saison in den Vordergrund zu spielen."

Der gebürtige Freiburger, der vor einigen Wochen mit dem Golfsport begann und sich in der vergangenen Woche sehr darüber freute, "dass ich meine neue Ausrüstung bekam", hat in Schwenningen viel vor. "Ich habe mir mit der Mannschaft große Ziele gesteckt."

Immerhin zählt der Stürmer weiterhin zum erweiterten Kader von Bundestrainer Marco Sturm und wünscht sich mit dem deutschen Team bei den Olympischen Winterspielen im Februar 2018 in Pyeongchang (Südkorea) dabei zu sein.

Ob er in Mannheim, in Übersee oder in Straubing irgendetwas lieber anders entschieden hätte? Der Mann mit der Rückennummer 61 überlegt länger. "Im Grunde genommen ist es ja nie gut zurückzublicken, weil man sowieso nichts mehr ändern kann. Vielleicht hätte ich schon ein Jahr früher nach Amerika gehen sollen. Die Jahre in Mannheim waren phasenweise sicherlich hart für mich, aber es waren auch wertvolle Erfahrungen."

Seine Freundin, die noch in Mannheim wohnt, wird zeitweise nach Schwenningen kommen. Bereits mit ihm umgezogen ist allerdings sein Labrador "Carlos", der während des Trainings oder der Spiele daheim auf ihn wartet. "Inklusive mancher Faxen in der Wohnung, die mir Carlos dann beichtet", lacht Mirko Höfflin.

Abschalten vom Eishockey kann er am besten bei ausgedehnten Spaziergängen mit Carlos. Zum Beispiel im nahen Schwenninger Moos.

Mirko Höfflin

Der Angreifer wurde am 18. Juni 1992 in Freiburg geboren, ist 79 Kilogramm schwer und 1,81 Meter groß. Im Alter von fünf Jahren stand Höfflin das erste Mal auf dem Eis, begann seine Eishockey-Ausbildung im Nachwuchs der Freiburger Wölfe. 2007 erfolgte der Wechsel ins Mannheimer Internat – mit den Jungadlern wurde er drei Mal deutscher Nachwuchsmeister. In der Saison 2009/10 war er mit 32 Treffern bester Torschütze in der DNL-Hauptrunde. In der gleichen Spielzeit gab er beim Mannheimer Kooperationspartner Heilbronn sein Debüt im Aktivenbereich (DEL2).

Anschließend wurde der deutsche Junioren-Nationalspieler im NHL-Entry-Draft 2010 in der sechsten Runde von den Chicago Blackhawks ausgewählt.

Nach dem Trainingscamp beim NHL-Klub entschied sich Höfflin für einen Wechsel nach Nordamerika. Höfflin spielte für die Quebec Remparts in der dortigen Major Junior Hockey League (69 Spiele/18 Tore/41 Assists). In der Saison 2011/12 stürmte er für die Acadie-Bathurst Titan in der kanadischen Juniorenliga (65/20/26). Als er die Altersgrenze in der Juniorenliga erreicht hatte, kehrte der heute 25-Jährige zurück zu den Mannheimer Adlern.

Mit den Kurpfälzern gewann er in der Saison 2014/15 den Meistertitel. In drei Jahren (bis 2015) erzielte der Center in 141 DEL-Spielen 16 Tore und 18 Assists. Eine erfolgreiche Saison erlebte der Linksschütze bei den Straubing Tigers (2016). In 57 Spielen traf er sieben Mal und verbuchte 13 Assists. Für eine Saison kehrte er zuletzt nach Mannheim zurück (40/0/9). Mirko Höfflin hat bisher neun A-Länderspiele absolviert und zählt zum erweiterten Nationalkader.