Bei der U10 der Wild Wings Future darf Maskottchen "Schwani" nicht fehlen. Foto: Kienzler

Eishockey: Nachwuchsvorsitzende zieht vor dem Knaben-Turnier Saisonbilanz. Ein Interview

Nein – die Haare wird sich Uwe Schlenker nicht wasserstoffblond färben. Dies bleibt den Knaben des Schwenninger ERC beim 26. DEL-U14-Turnier vorbehalten. Mit dem großen Nachwuchs-Wettbewerb (siehe auch "Deutscher Meister der U14 wird in der Arena gesucht") endet an diesem Wochenende eine lange Saison für die Teams der Wild Wings Future. Wir sprachen mit dem Nachwuchs-Vorsitzenden des SERC aber nicht nur über diesen Höhepunkt, sondern auch über Sterne, Nationalspieler und die Kooperation mit den Freiburger Wölfen.

Herr Schlenker, wie groß ist die Vorfreude auf das 26. DEL-Knaben-Turnier in Schwenningen?

Wirklich sehr groß. Wir freuen uns sehr, dass wir das Turnier wieder aufwerten konnten. Nun sind wieder zahlreiche DEL-Nachwuchsteams dabei. Es war also die richtige Entscheidung, nicht am bisher üblichen Ostern-Termin festzuhalten. Das wird zum Ende der Saison ein echter Höhepunkt.

Also sind auch die U14-Spieler der Wild Wings Future heiß?

Davon gehe ich schwer aus. Für unser Knaben-Team ist das Heimturnier eine echte Herausforderung, spielt es doch sonst in der EBW-Runde. Ich bin gespannt, wie wir uns gegen die hochklassigen Nachwuchsmannschaften schlagen werden. Da wird es sich zeigen, wie wir im Vergleich mit diesen Teams stehen. Es ist also eine echte Standortbestimmung.

Und was erwarten Sie von Ihren Schützlingen?

(lacht). Natürlich wäre der Turniersieg nicht schlecht. Jedes Team will ja gewinnen. Realistisch gesehen, wäre ein Mittelfeldplatz völlig in Ordnung.

Wie groß ist eigentlich der organisatorische Aufwand für das Knaben-Turnier?

Ähnlich wie in den vergangenen Jahren. Ohne die vielen Helfer, darunter viele Eltern von Spielern, geht da nichts. Bei diesen und auch bei den vielen Fanclub-Mitgliedern, die als Punktrichter agieren, möchte ich mich für die tolle Unterstützung schon jetzt bedanken.

Während sich die Knaben also auf ihren Höhepunkt der Saison vorbereiten, haben die anderen Nachwuchsteams die Runde schon beendet. Wie fällt Ihre Bilanz aus?

Da muss man differenzieren. Die U19 spielte erstmals in der Deutschen Nachwuchsliga 1 (DNL1). Natürlich waren da unsere Erwartungen nicht so hoch, mussten sich die Spieler doch auch an das intensivere und härtere Training gewöhnen. Die DNL 1 war eine große Herausforderung für die Jungs. Trotz des vorletzten Tabellenplatzes sind wir mit der Entwicklung hier nicht unzufrieden.

Und wie beurteilen Sie die Runde der Bundesliga-Schüler, die knapp den Einzug in die Play-offs verpassten?

Das war natürlich schade, wobei dies auch daran lag, dass viele Spieler verletzt waren. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Zwischenrunde erreicht hätten, wenn diese personellen Probleme nicht aufgetreten wären. Immerhin haben die Schüler dann noch die anschließende Pokalrunde für sich entschieden. Das Mindestziel wurde also erreicht.

Gut sieht es in den Nachwuchsklassen unterhalb der Knaben aus – oder?

Dies kann ich bestätigen. Da trägt unsere Arbeit der vergangenen Jahre durchaus Früchte. Wir sind in Sachen Nachwuchsarbeit insgesamt auf einem ordentlichen Weg.

Und könnte dieser bald mit dem "fünften Stern" – der höchsten Bewertung im DEL/DEB-Nachwuchsranking – belohnt werden?

Das hoffe ich. Noch stehen die diesjährigen Bewertungen aus. Ich gehe aber eher davon aus, dass wir weiter vier Sterne erhalten.

Was fehlt denn zum Optimum?

In Sachen Kooperation mit den Schulen gibt es Steigerungspotenzial. Aber da sind wir gerade in bisher positiven Gesprächen mit zwei Schulen. Auch das Internat in Schwenningen läuft gut. Weiter geht es um Nachwuchsnationalspieler, da sieht es bei uns – bis auf Alex Komov – noch nicht so gut aus. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch hier bald Fortschritte machen.

Apropos Fortschritte. Diese hat auch die Kooperation mit dem EHC Freiburg gemacht.

Dies ist richtig. Ich denke, für beide Vereine hat sich die Zusammenarbeit wirklich ausgezahlt.

Zurück zum 26. DEL-U14-Turnier, das am Freitag beginnt. Wasserstoffblond ist bei den Schülern traditionell angesagt. Färbt sich auch der Nachwuchsvorsitzende die Haare?

(lacht). Nein, dies überlasse ich gerne der jungen Generation. 

Info: Sterne-Konzept

Das "Fünf-Sterne"-Ausbildungskonzept ersetzt seit dem Jahr 2015 die bis dahin gültigen Vorgaben für die Nachwuchsorganisationen der Deutsche Eishockey-Liga (DEL). Dabei werden Kriterien für einen Top-Ausbildungsklub – zum Beispiel Kita- und Schulaktionen, die Trainingshäufigkeit, die Anzahl der hauptamtlichen Trainer, die Einbindung der Profis in die Trainingsarbeit, das Umfeld oder die Klassenzugehörigkeit der Nachwuchsteams – in einem Katalog dargestellt. Diese werden überprüft. Für das Erreichen der Anforderungen werden maximal fünf Sterne vergeben. Vereine mit fünf Sternen erhalten Zuschüsse aus einem Pool, in den Vereine, die nur bis zu drei Sterne erhalten, einzahlen müssen. Der vierte Stern ist finanziell neutral.