Jacqueline Janzen konzentriert sich nun auf ihr Studium. Foto: Wiedemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Eishockey: Olympia-Teilnehmerin Jacqueline Janzen steht nur noch zum Spaß auf dem Eis

EBW-Frauenliga statt Nationalmannschaft, Studium statt Leistungssport, Freunde und Hobbys statt unzählige Trainingslager: Jacqueline Janzen geht ihren neuen Weg.

Rückblende, Februar 2014: Jacqueline Janzen erfüllt sich bei den Olympischen Spielen in Sotschi ihren ganz großen Wunsch. "Davon habe ich geträumt, seit ich mit dem Eishockey angefangen habe", kann sich die Villingerin noch genau erinnern, als sie unweit des Schwarzen Meeres am 9. Februar ausgerechnet gegen Russland ihre olympische Premiere feierte. Mehr als 5000 Fans sahen in der Schaiba-Arena einen 4:1-Erfolg des Gastgebers. Gegen Schweden hieß es danach 0:4, Japan wurde mit 4:0 geschlagen. Damit verpasste das deutsche Team knapp das Halbfinale, belegte nach der Platzierungsrunde den siebten Abschlussrang.

"Und damit war für mich auch klar, dass die Nationalmannschaft kein großes Thema mehr für mich ist. Auch Olympia 2018 in Südkorea, das deutsche Team hat sich ja leider nicht qualifiziert, wäre keine wirkliche Option mehr gewesen", setzte die heute 24-Jährige neue Prioritäten. Erst das Abitur, dann das Studium (Molekulare und Technische Medizin in Schwenningen) – nun steht die berufliche Zukunft im Mittelpunkt der Erstsemesterin. "Und natürlich habe ich auch viel mehr Zeit für Freunde und Hobbys", freut sich die Stürmerin auch auf die Fasnet. "Die gehört hier einfach dazu", wird sich Janzen heute und in den kommenden Tagen unter das närrische Treiben mischen.

Doch ganz kann die WM-Teilnehmerin und gut 60-fache Nationalspielerin nicht von der schnellsten Mannschaftssportart der Welt lassen. "Ich spiele noch für die Lady Wings", findet Janzen in der EBW-Frauenliga den perfekten Ausgleich zum Studium. Und wie läuft es mit dem Schwenninger Frauenteam? "Na ja, wir sind Vorletzter, könnten uns aber noch etwas verbessern", lacht Janzen. Es geht nun eben vor allem um den Spaß, weniger um die Ergebnisse. Wobei – zuletzt beim 8:4 gegen den Tabellenzweiten aus Ravensburg trug sich die Spielführerin gleich sechs Mal in die Torschützenliste ein. 29 Treffer sind es bisher insgesamt, und dies in nur neun Spielen. Verlernt hat Janzen also nur wenig. "Aber ganz ehrlich, das ist auch ein ganz anderes Niveau. Für mich geht es vor allem darum, meine Mitspielerinnen zu unterstützen, diesen etwas beizubringen", stellt die 24-Jährige klar.

Jacqueline Janzen hat also ihre neue Rolle gefunden. Studium, Freunde, Hobbys und dazu ein bisschen Eishockey zum Vergnügen – dies ist nun ihre Welt. "Und diese gefällt mir sehr gut", lacht Janzen.