Will Acton nahm bei seiner ersten Einheit mit den Wild Wings erst einmal einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Foto: Marc Eich

Eishockey Die Neuen der Wild Wings (17): Will Acton absolviert erste Einheit. Vater holt den Stanley-Cup.

Vor wenigen Tagen wusste er über die Wild Wings noch nichts, gestern stand er schon das erste Mal in der Schwenninger Arena auf dem Eis: Will Acton. Das Meister-Gen besitzt er auf jeden Fall. Vater Keith hielt schon den Stanley-Cup in die Höhe.

"Klar, mein Vater war natürlich mein großes Vorbild, der Held meiner Jugend", lacht Acton nach der gestrigen Einheit. Diese hatte der 17. Neuzugang der Wild Wings auch nötig. "Ich bin ja nach dem langen Flug von Toronto nach Zürich erst am Montag in Schwenningen angekommen. Es ist ideal, wenn man die Müdigkeit nach der Reise auf dem Eis loswerden kann", betont der 28-jährige Stürmer.

Dieser brauchte nur wenig Bedenkzeit, als er vom Interesse der Schwenninger erfuhr. "Ich wollte nach Europa und habe von den Wild Wings und der Stadt Villingen-Schwenningen nur Gutes gehört", hatte William Kevin Acton, so sein vollständiger Name, schnell eine Entscheidung getroffen. "Ich weiß natürlich, dass die Wild Wings keinen perfekten Saisonstart hingelegt haben. Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, damit das Team mehr Erfolg hat", stellt der 1,85 m große und 92 kg schwere Stürmer klar. "Ich bin ein Angreifer, der schon in der Offensive seine Stärken hat. Ich mag aber auch die Defensivarbeit", so Acton. "Will setzt seinen Körper gut ein und verfügt über viel Zug zum Tor", wünscht sich Schwenningens Coach Helmut de Raaf, dass der Linksschütze auch die Probleme der Wild Wings bei der Chancenverwertung mindert.

Doch zuerst muss Acton, der einen kanadischen und einen US-amerikanischen Pass besitzt, seine neue Mitspieler kennenlernen. "Ich habe noch nie mit einem Profi des aktuellen Wild-Wings-Kaders zusammengespielt, aber in Übersee schon gegen Joey MacDonald und Matt Pelech", gibt der Angreifer, der derzeit noch in einem Hotel in Bad Dürrheim wohnt, preis.

Bald wird er aber eine neue Wohnung bezogen haben. "Und in einem Monat oder so werden auch meine Frau Tara und unsere junge Tochter Macey nach Deutschland kommen", freut sich Acton schon jetzt natürlich darauf, seine Familie in Schwenningen zu begrüßen.

Doch zuerst soll er bereits am kommenden Freitag gegen Krefeld mit dafür sorgen, dass die Wild Wings endlich ihr erstes Heimspiel der DEL-Saison gewinnen.

Dass er das Sieger-Gen besitzt, daran besteht kein Zweifel. Immerhin gewann Vater Keith 1988 mit den Edmonton Oilers an der Seite von Wayne Gretzky den Stanley-Cup. Apropos Edmonton. Will Acton absolvierte alle seiner 33 Spiele in der National Hockey League (NHL) ebenfalls für die Oilers. Zuletzt stand er in der Saison 2014/15 in der besten Liga der Welt drei Mal auf dem Eis. "Doch nun beginnt für mich ein neues Kapitel, auf das ich mich wahnsinnig freue", will der 17. Neuzugang der Schwenninger Wild Wings nun in der höchsten deutschen Liga für Furore sorgen.

Zur Person: Will Acton

Der neue Stürmer der Schwenninger Wild Wings, bei denen er die Rückennummer 41 tragen wird, wurde am 16. Juli 1987 in Edina (Minnesota) geboren. "Schon mit drei, vier Jahren stand ich auf dem Eis", schloss sich William Kevin Acton wenig später einem Eishockey-Team an. Der Angreifer versuchte sich auch im Baseball, Golf und Fußball, doch schnell war klar, dass seine Berufung der Hartgummischeibe galt.

Von 2003 bis 2007 verbesserte er dann bei den Stouffville Spirit in der Ontario Provincial Junior A Hockey League (OPJHL) seine Fähigkeiten, bevor er bis zum Jahr 2011 für die Lake Superior State University (Central Collegiate Hockey Association/CCHA) auflief. Anschließend trug er drei Runden lang das Trikot der Toronto Mariles in der AHL (American Hockey League). Dort wurden die Edmonton Oilers auf ihn aufmerksam. So kam Acton in der Runde 2013/14 nicht nur zu seinen ersten Einsätzen in der National Hockey League (NHL), sondern er erzielte am 14. Oktober 2013 gegen die Washington Capitals auch seinen ersten Treffer in der besten Liga der Welt.

Insgesamt bestritt Acton 33 Spiele (3 Tore/2 Asssists) in der NHL. Vor allem kam er aber in der AHL für die Oklahoma City Barons und zuletzt für die Utica Comets zum Einsatz. In 275 AHL-Spielen sprangen 45 Tore und 46 Assists heraus. Will Acton ist mit Tara verheiratet. Vor zwei Wochen wurde Tochter Macey geboren.