Die Hamburger Fans versuchten alles, doch das Aus der Freezers ist besiegelt. Foto: Heimken

Eishockey: Besitzer lässt Frist zur Lizenzbeantragung verstreichen. Bremerhaven steht bereit.

Das Aus der Hamburg Freezers ist besiegelt. Nach 14 Jahren Zugehörigkeit zur Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ließ Besitzer Anschutz Entertainment Group (AEG) die Frist zur Lizenzbeantragung bis Dienstag (24 Uhr) verstreichen. Was sind die Folgen?  

Was wird aus den Spielern der Freezers? Im aktuellen Kader haben 20 Profis gültige Verträge. Sie können mit sofortiger Wirkung ablösefrei zu anderen Vereinen wechseln. "Das ist ein Schock, schlecht für die DEL und das gesamte deutsche Eishockey. Natürlich schauen wir uns den Kader der Freezers genau an", schließt Jürgen Rumrich, der Manager der Wild Wings, nicht aus, dass bisherige Hamburger Spieler nach Schwenningen wechseln.  

Was wird mit den Angestellten der Freezers? Auf der Geschäftsstelle sind gut 20 Mitarbeiter beschäftigt. Ihnen droht nach dem Freezers-Aus die Arbeitslosigkeit.  

Was ist mit den bereits verkauften Dauerkarten? Mehr als 2000 Dauerkarten für die kommende Spielzeit wurden bereits verkauft. Die Fans erhalten ihr Geld zurück.   Was wird aus der Hamburger Barclaycard-Arena? Das Aus der HSV-Handballer und Freezers erbringt rund 50 freie Termine in der Hamburger Halle. Mehr TV-Shows und Konzerte, auch als Langzeit-Veranstaltung, sollen für Profitabilität sorgen.

Wie plant nun die DEL? Die DEL plant weiter mit 14 Vereinen. Eine Erstliga-Lizenz hat bereits Freezers-Kooperationspartner Bremerhaven beantragt.  

Was wird mit den gesammelten Spenden? Wenn gewünscht, geht das Geld von gut 1,2 Millionen Euro an die Spender zurück. Angedacht ist, den Rest dem Jugend-Bereich der Freezers zukommen zu lassen.

Info: Der 14. Verein?

Die Fischtown Pinguins klopfen an die Tür zur DEL, der höchsten Spielklasse im deutschen Eishockey. Da die Hamburg Freezers für die kommende Saison keinen Lizenzantrag gestellt haben, darf sich der Klub aus Bremerhaven gute Chancen ausrechnen, Ende Juni als Nachrücker den Zuschlag zu bekommen und künftig im Konzert der Großen mitzuspielen. Die Pinguins haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie in die Eliteliga streben.

Mit ihrer Hartnäckigkeit waren sie ein Garant dafür, dass es ab der Spielzeit 2017/18 auch wieder einen sportlichen Aufsteiger in die DEL geben soll. Eine Liga, die sich seit 2006 abgeschottet hat und nur dann zu erreichen war, wenn man einem finanziell angeschlagenen Klub die Lizenz abkauft. Oder eben durch die Nachrückerregelung, von der die Pinguins nun profitieren könnten. Der nach dem Rückzug der Freezers nördlichste Eishockey-Standort der Republik hat seine Hausaufgaben gemacht. Er ist wirtschaftlich gut aufgestellt und hat – wie in den Vorjahren – fristgerecht die Lizenzierungsunterlagen eingereicht, um für den Fall der Fälle da zu sein. Jetzt könnte diese Hartnäckigkeit belohnt werden.