Die ehamalige Schlecker-Zentrale geht an die Stadt Ehingen. Foto: dpa

Die Stadt Ehingen sichert sich die frühere Zentrale der untergegangenen Drogeriemarktkette Schlecker und plant dort Büros und Konferenzräume. Der frühere Firmenchef Anton Schlecker dürfte wohl auch weiter dort residieren.

Ehingen - Mehr als drei Jahre nach der Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker hat sich für die damalige Zentrale in Ehingen bei Ulm ein Käufer gefunden. Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte, übernimmt sie die Immobilie zum 1. Juni vom Insolvenzverwalter. Der Kauf läuft demnach über die mehrheitlich von der Stadt Ehingen gehaltene BED Businesspark Ehingen Donau GmbH.

Künftig sollen in dem Gebäudekomplex Büros und Konferenzräume vermietet werden. Interessenten können die Flächen den Angaben zufolge am 19. und 20. Juni besichtigen. Der Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt. Schlecker hatte Ende Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Rund 25 000 Menschen verloren ihre Jobs.

Die Schlecker-Familie residierte zuletzt noch immer im einstigen Chefbüro, um von dort aus Geschäfte zu betreiben. Offiziell sitzt dort die CML Schlecker Immobilienverwaltung GmbH. Auch Gründer Anton Schlecker selbst kommt noch in die Zentrale: „Er nutzt die Büros in dem Gebäude noch“, sagte Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann.

Rund 20 frühere Schlecker-Mitarbeiter arbeiten in dem Komplex

Nach Angaben der Insolvenzverwaltung arbeiten in dem Komplex zudem rund 20 frühere Schlecker-Mitarbeiter an der Abwicklung des Unternehmens. Oberbürgermeister Baumann zufolge sollen sie die Büros auch weiter nutzen.

Mit dem Verkauf der Zentrale schließt Insolenzverwalter Arndt Geiwitz eines der letzten großen Kapitel der Schlecker-Abwicklung. Übrig sind nach Angaben der Insolvenzverwaltung nun lediglich zwei Regionallager - eines im brandenburgischen Luckau und eines in Grevenbroich bei Düsseldorf. Für beide Immobilien gebe es aber bereits Gespräche mit Interessenten.