Susanne Dengler (stehend, von links), Karl-Heinz Gänßle, Heinz Banzhaf und Sven Holder sehen die "Waldstrolche" auf einem guten Weg. Die Kinder sind ohnehin begeistert von ihrem außergewöhnlichen "Gruppenraum". Foto: Schweikardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Eine zehnköpfige Gruppe des Kindergartens Egenhausen lernt den Forst und seine Bewohner kennen

Von Daniela Schweikardt

Egenhausen. Wer weiß, was ein Schwalbenschwanz ist und dass er dieses Jahr drei Wochen früher dran ist als sonst? Die Kinder der Kindergartengruppe "Waldstrolche" wissen es.

Seit zwei Wochen sind zehn Kinder aus Egenhausen mit ihren Erzieherinnen Susanne Dengler und Sandra Witte in ihrer neuen Kindergartengruppe unterwegs. Sie haben ihren festen Platz mit "Sitzmöbeln" aus Baumstammstücken, dazu die Kapfhütte als Schutzhütte für extreme Wetterlagen, und ansonsten sind sie unterwegs, um die Natur zu entdecken. Da werden Aststückchen gesammelt und mit einem Faden zum Floß zusammengebaut. Und ein Tipi errichtet. Und Klettern ist am Kletterbaum bis zur Markierung erlaubt.

"Es ist eine Riesenchance für die Kinder, die Natur zu erleben", sagt Bürgermeister Sven Holder, sichtlich froh, dass sozusagen als "frühzeitiges Ostergeschenk" rechtzeitig die Genehmigung für die Waldgruppe auf dem Rathaus eingegangen ist. Insgesamt 20 Kinder können für die Waldgruppe angemeldet werden, die von 7.30 bis 13.30 Uhr stattfindet. "Die Kinder haben sich schnell eingewöhnt, und die besonderen Regeln haben sie sich rasch verinnerlicht, vieles auch spielerisch", berichtet Gruppenleiterin Susanne Dengler.

Eine Kindergartengruppe im Naturschutzgebiet, das ist keine alltägliche Geschichte, dafür waren viele Vorgespräche notwendig, und selbstverständlich müssen die stringenten Vorschriften der Naturschutzverordnung eingehalten werden. Doch alle Beteiligten waren sehr aufgeschlossen und kooperativ, bedankte sich Bürgermeister Holder ausdrücklich bei Naturschutzwart Karl-Heinz Gänßle, Freizeitheimleiter Heinz Banzhaf und dem Leiter des Forstreviers, Thomas Merklinger für die hervorragende Zusammenarbeit .

Auch Naturschutzist ein Thema

Die ersten zwei Wochen waren ein voller Erfolg, die Kinder sind – vielleicht auch dank des herrlichen Frühlingswetters – vollauf begeistert. Auch Heinz Banzhaf, der Leiter des Freizeitheims "Kapf" kann bestätigen, dass die Kindergartengruppe die Belegung des Freizeitheims nicht beeinträchtigt. Er freut sich, dass die "Waldstrolche", so nennt sich die Kindergartengruppe, hier auf dem Kapf ist. Naturführer Karl-Heinz Gänßle arbeitet eng mit den Erzieherinnen zusammen, zeigt bei gemeinsamen Spaziergängen, auf was man im Naturschutzgebiet besonders aufpassen muss, was es aber auch an außergewöhnlichen Schönheiten und Raritäten zu bestaunen gibt. Wie beispielsweise den Schwalbenschwanz, einen besonders seltenen und prächtigen Schmetterling, von dem er ein Bild mitgebracht hat, damit die Kinder ihn entdecken und erkennen können.