Die Schüler wurden im Hochseilgarten zu mutigen Kletterern. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Verhaltenstraining an der Grundschule führt in Hochseilgarten

Egenhausen. Zwei Tage lang stand für die beiden vierten Klassen der Grundschule Egenhausen kein Unterricht, sondern ein Verhaltenstraining zur Teambildung auf dem Programm. Dies war notwendig, da es im vergangenen Schuljahr immer wieder Zwistigkeiten gab die Klassengemeinschaft darunter litt. Mit Albert Huchler von der Bruderhaus-Diakonie Loßburg konnte kam ein erfahrenen Verhaltenstrainer.

An zwei Vormittagen gab es nun in der Schule und in der Sporthalle verschiedene Übungen und Spiele, um das Verhalten untereinander zu beleuchten und Defizite aufzuzeigen. Dass diese gar nicht so zahlreich waren, stellte sich überraschenderweise schnell heraus. Viel Spaß hatten die Schüler an den Übungen und Aufgaben, die teilweise nur dann gelöst werden konnten, wenn man gemeinsam agierte. So wurde ganz nebenbei gelernt, dass man auf einander zugehen und sich gegenseitig unterstützen muss, um erfolgreich zu sein. Schon während der einzelnen Übungseinheiten war eine deutliche Verbesserung der Klassengemeinschaft und des Verhaltens untereinander spürbar. Beim gemeinsamen Mittagessen war diese Freundlichkeit beim gegenseitigen Bedienen zu sehen.

Anschließend ging es mit dem Bus auf den Eisberg nach Nagold. Im dortigen Hochseilgarten sollten nun die gelernten Dinge praktisch umgesetzt werden. Der erste Parcours wurde von allen mühelos bewältigt. Danach ging es an den nächsten Schwierigkeitsgrad, immerhin schon in sechs Meter Höhe. Für den einen oder anderen war dies schon eine Herausforderung. Doch mit Hilfe der Mitschüler und positivem Zuspruch wurden Ängste überwunden. Als die Höhe dann auf zehn Meter gesteigert wurde, mussten doch einzelne Schüler ihre Grenzen akzeptieren. Doch dies war überhaupt kein Problem. Keiner wurde ausgelacht, Schwächen wurden akzeptiert. Den Abschluss bildete die Fahrt auf der großen Seilbahn, bei der man in zehn Metern Höhe von einem Podest zum andern fuhr.

Das tollste Erlebnis war dabei, dass alle Schüler sehr vernünftig und rücksichtsvoll reagierten, als ein Kind auf dem hohen Podest Angst bekam und nichts mehr vorwärts oder rückwärts ging. Denn alle, die auf die nächste Fahrt warteten, mussten nun verzichten. Mit großem Verständnis zeigten diese Kinder, dass das Verhaltenstraining nicht umsonst war.