Nach dem Abriss des lang gestreckten Gebäudes in der Hauptstraße wird auf dem Grundstück ein Wohn- und Geschäftshaus gebaut. Daran beteiligt sich die Gemeinde Egenhausen mit 520 000 Euro. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushaltsplanung: Egenhausen hat immer noch eineinhalb Millionen Euro auf der hohen Kante

520 000 Euro für das Wohn- und Geschäftshaus in der Ortsmitte und 300 000 Euro für die Sanierung der Silberdistelhalle – das sind die Hauptinvestitionen der Gemeinde Egenhausen im kommenden Jahr.

Von Manfred Köncke

Egenhausen. Kämmerin Stefanie Frank rechnet beim Verwaltungshaushalt 2016 mit Einnahmen von 4,2 Millionen Euro. Bei der Gegenüberstellung mit den Ausgaben bleiben voraussichtlich 55 200 Euro übrig, die in den Vermögenshaushalt fließen, der ein Budget von 1,4 Millionen hat. Die Hebesätze bei der Gewerbesteuer bleiben mit 320 Prozentpunkten ebenso unverändert wie die Grundsteuer A mit 300 und die Grundsteuer B mit 200 Punkten. Bei der Gewerbesteuer wird nach den Erfahrungen im laufenden Jahr mit Mindereinnahmen von 40 000 Euro gerechnet. Weil die Schlüsselzuweisungen sinken, die Kreis- und die Finanzausgleichsumlage steigen, verringern sich die Einnahmen um 170 000 Euro. Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt schlagen Personalkosten mit einer Million Euro zu Buche – und liegen damit 80 000 Euro über dem laufenden Jahr. Ein Grund: im Kindergarten Spatzennest wurde eine weitere Gruppe gebildet und die Gehaltstarife der Mitarbeiterinnen steigen.

Für den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses in der Ortsmitte werden 520 000 Euro zur Verfügung gestellt. In der Silberdistelhalle ist geplant, den Eingangsbereich, die Toiletten und die Fassade zu sanieren. Dafür sind 300 000 Euro veranschlagt. Für ein mögliches Fernwärmenetz kommunaler Gebäude im Ortszentrum werden 200 000 Euro bereit gestellt. Kleinere Maßnahmen sind die Ausbesserung schadhafter Kanäle – unter anderem im Finken- und Hummelbergweg – mit 70 000 Euro und die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in einigen Bereichen auf die energiesparende LED-Technik.

Einnahmen erhofft sich Egenhausen vom Verkauf von Grundstücken, außerdem will man Gebühren erhöhen. Trotzdem sieht sich die Kommune gezwungen, knapp 750 000 Euro aus den Rücklagen zu entnehmen, die sich damit auf 1,5 Millionen Euro verringern.

Bürgermeister Sven Holder eröffnete die anschließende Diskussion mit dem Hinweis, dass bei gleichbleibenden Einnahmen und gestiegenen Ausgaben daran gedacht werden müsse, Gebühren anzupassen, zum Beispiel beim Wasserzins. Gemeinderat Hans Kern sagte, dass die Rücklagen von einst über vier Millionen deshalb abgeschmolzen seien, weil man mehrere Baugebiete erschlossen habe. "Jetzt müssen wir aufpassen, um nicht gegen Null zu fahren". Benjamin Finis regte angesichts geringerer Gewerbesteuereinnahmen im laufenden Jahr an, dem Thema Wirtschaftsförderung "mehr Gewicht zu geben" – sprich: für Werbung Geld in die Hand zu nehmen und die Homepage der Gemeinde aufzufrischen. Bürgermeister Holder will das Thema beim Gewerbestammtisch ansprechen.

Zum Schluss der Beratungen regte Gemeinderat Helmut Hauser an, die Fassade am Kindergarten Spatzennest zu streichen. Verabschiedet wird der Haushaltsplan in der letzten Sitzung vor Weihnachten.