Der Frauchenchor Egenhausen hatte aus Anlass seines 25. Bestehens zum Liederabend in die Silberdistelhalle eingeladen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauenchor: Konzert zum 25. Geburtstag

Egenhausen. Herausgeputzte Damen und wilde Männer, gefühlvolle Liebeslieder und rockige Songs – auf schwäbisch und hochdeutsch, auf englisch und alpenländisch. Beim Jubiläumskonzert erlebten 300 Zuhörer in der Silberdistelhalle einen beschwingten Abend mit einem Jubiläumschor. Der hatte sich mit seiner Dirigentin Bettina Zens in vielen Sonderproben intensiv vorbereitet und die Zuhörer mit frechen, lieblichen, bissigen und amüsanten Texten aufgefrischter und neu einstudierter Titel zum Schmunzeln und Träumen brachte.

Und wenn man – aus gutem Grund – zum zweiten Mal die kultigen "Wild Voices" aus Eutingen-Weitingen engagiert, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Durch das zweistündige Programm führten mit Witz und Charme Sabine Brenner und Sigrid Wollschläger. Der Jubiläumschor präsentierte sich mit Schmuck behängt in eleganten schwarzen Hosen, Röcken und Kleidern. An der Wand hingen unzählige Taschen und am Bühnenrand schicke Schuhe. "Unheimlich weiblich" eben. Aufmerksam begleitet wurde der Jubilar am Flügel von Musiklehrer Thomas Früchtl.

Der Frauenchor wurde vor 25 Jahren gegründet. Dirigent war damals Klaus Mader. Die Zahl der Sängerinnen ist ständig auf aktuell 38 gestiegen. Seit 2009 steht Karin Bauer an der Spitze, sie war schon vor 25 Jahre dabei.

Bürgermeister Sven Holder überbrachte Glückwünsche und hatte einen Scheck über 500 Euro als Jubiläumsgeschenk der Gemeinde mitgebracht.

Eröffnet wurde das Konzert vom gestgebenden Chor mit einem Titel von Udo Jürgens: "Frauen seh’n gut aus, Frauen sind raffiniert und einfach genial". Aus Filmen und Musicals hatte Bettina Zens die bekanntesten Titel ausgewählt: "Ich hätt getanzt heut Nacht" (My fair Lady) "Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen" (Die drei von der Tankstelle), "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" mit dem männermordenden Vamp Sigrid Wollschläger auf der Bühne, die nicht nur Klavierspieler Thomas Früchtl umgurrte (Der blaue Engel). Dann hieß es Schürze drüberziehen, Besen und Eimer in die Hand nehmen, um singend zu behaupten "Was wären die Männer ohne uns".

Im zweiten Block wurden durchweg englische Melodien angestimmt: "Its raining men" von den Weather Girls, "Joyful, Joyful" aus Sister Act 2, "You don’t own me" aus "Der Club der Teufelinnen. Der Chor sang einfühlsam, mit unbändiger Lust, großer Leidenschaft, sauberer Intonation und zeigte eine reife Gesamtleistung.

Die zwölf Männer aus Weitingen, die alles mit dem Mund machen, führten sich gleich heftig ein mit dem kompletten Zyklus einer Liebe, die am Anfang wild und feurig ist ("Only you"), sich abschwächt, wenn die rosarote Brille abgesetzt wird ("Reggae di uff"), dramatische Züge annimmt ("Der Reng war deier") und nach der Scheidung mit einer Prise Sarkasmus endet ("Nur für Dich").

Im zweiten Block brillierte die 1997 gegründete A-capella-Formation unter Leitung von Tenor mit Tobias Schweizer vier englischen Stücken. Bei "Ohrwurm" von den Wise Guys sang der ganze Saal mit und sorgte durch heftiges, rhythmisches Klatschen dafür, dass das wilde Dutzend nicht um zwei alpenländisch gefärbte Zugaben herumkam. Zum Abschluss standen beide Chöre auf der Bühne und ernteten lang anhaltenden Applaus. Stimmungsvoller kann man seinen 25. Geburtstag nicht feiern.