Im Rathaus Egenhausen informierte der Kreisseniorenrat Calw über Wohnformen im Alter. Nach einführenden Worten von Bürgermeister Frank Buob hielt Diplom-Wirtschaftsingenieur Günther Wallburg (links außen) einen Vortrag. Mit auf dem Bild der Vorsitzende des Ortsseniorenrats Egenhausen, Alfred Reinecker (dritter von links) und Besucher der Wanderausstellung. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Wanderausstellung in Egenhausen präsentiert Wohn- und Lebensformen im Alter / Plakate zeigen Vorschläge auf

Von Manfred Köncke

Egenhausen. In 20 Jahren leben im Kreis Calw 44 040 Menschen, die älter sind als 65 Jahre – dies bedeutet einen Zuwachs um 48 Prozent. Egenhausen ist davon nicht ausgenommen.

In einer Wanderausstellung des Kreisseniorenrats, die derzeit im Rathaus zu sehen ist, werden praktische Hinweise gegeben und Perspektiven aufgezeigt, welche Wohnformen im fortgeschrittenen Alter sinnvoll erscheinen.

Dass der 80-jährige Senior mit seinen Enkeln auf dem Spielplatz herumtollt – diese Werbebotschaft "hat mit der Realität meistens nichts zu tun", erklärte Bürgermeister Frank Buob bei der Eröffnung. Spätestens, wenn die körperlichen Kräfte nachlassen, müsse man sich Gedanken machen, wie es weitergehen soll und welche persönlichen und baulichen Veränderungen in den eigenen vier Wänden unter Umständen anstehen.

Der Calwer Kreisseniorenrat bietet eine ehrenamtliche Beratung an, zum Beispiel bei Verhandlungen mit Handwerkern, wenn Umbaumaßnahmen in Angriff genommen werden müssen, klärt über die Beseitigung von Hindernissen und Gefahrenquellen, Betten in der richtigen Höhe, Anpassungen im Küchenbereich, Einbau von Treppenliften und die Verwendung von Hilfsmitteln im Bad und der Toilette auf. Die Informationen durch Fachleute – Architekt und Wohnberater Dieter Körner war bei der Ausstellungseröffnung in Egenhausen anwesend – kosten einmalig 60 Euro.

Wenn die Kinder ausgezogen sind, sollte man im Alter ernsthaft über den Verkauf seines (meist mehrstöckigen) Hauses nachdenken und in eine Wohnung umziehen – darüber hat Diplom-Wirtschaftsingenieur Günther Wallburg laut nachgedacht und das vor vier Wochen in Bad Liebenzell umgesetzt. Nicht nur, weil der stellvertretende Vorsitzende des Calwer Kreisseniorenrats – er hielt im Rathaus Egenhausen den Vortrag über Wohnformen im Alter – keine Lust mehr verspürte, dauernd den Rasen im Garten zu mähen und ständig Treppen rauf und runter zu steigen, sondern weil er es jetzt noch für möglich hielt, neue soziale Kontakte aufzubauen. Im hohen Alter "ist es oft zu spät und die Vereinsamung droht".

Der Vorsitzende des Ortsseniorenrats Egenhausen, Alfred Reinecker, kann das nachvollziehen. Mit Bürgermeister Buob stehe er im ständigen Austausch, wenn es um Belange von Senioren in der Gemeinde gehe. Schön findet Reinecker, dass in Egenhausen Straßenbordsteine abgesenkt und die Wege auf dem Friedhof befestigt worden sind. In der Ausstellung werden anhand von Plakaten, Tafeln und Hinweispfeilen in unterschiedlichen Farben Vorschläge unterbreitet, falls man bis zum Schluss in der eigenen Wohnung bleiben will oder wenn man Wohngemeinschaften mit und ohne Pflege organisieren möchte.

Die Ausstellung wandert Anfang Dezember weiter nach Schömberg und Simmozheim.