Roy Montroy (von links), Ed Bialach und Glenn Kaiser brachten den Blues aus Chicago nach Egenhausen. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Auf dem Weg von Dortmund nach Basel gibt die amerikanische Glenn Kaiser Band ein Konzert in Egenhausen

Maria Kosowska-Németh

Egenhausen. Die weltbekannte Glenn Kaiser Band aus Chicago trat in der Silberdistelhalle in Egenhausen auf. Zwar musste die Evangelische Kirchengemeinde Egenhausen rund 15 Jahren lang warten, bis der rockige Pastor und seine Bandkollegen Roy Montroy (Bass) und Ed Bialach (Schlagzeug) ihren wiederholten Einladungen folgen konnten, aber die Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt: Die Band nahm Egenhausen als Zwischenstopp auf dem Weg von Dortmund nach Basel in ihre siebte Europa-Tour auf. Das Publikum bekam ein grandioses Konzert geboten.

Mit dem Sound von zwei Harley Davidson-Maschinen, dem unumgänglichen Rockszene-Attribut, begrüßte das Trio das stehende Auditorium (der Saal wurde gewollt nicht bestuhlt). Gleich beim ersten Song wippten und klatschten die Menschen im Takt der dröhnenden Rhythmen, sie johlten und pfiffen bis zum Konzertschluss – egal wie jung oder jünger. Die gewaltigen Schallwellen trafen die Trommelfelle und übertrugen die Schwingungen auf den ganzen Körper.

Begeistern konnten Kaiser und seine Mitspieler allemal. Das Idol mit Pferdeschwanz wirkte geradezu charismatisch, und seine Art, den Glauben zu verkünden und zu teilen äußerte sich nicht nur im erstklassigen Gesang und virtuosem Gitarrenspiel auf wechselnden Instrumenten (darunter auch eine Hawaiigitarre). Seine persönliche Anziehungskraft und ekstatisch-expressive Interpretationen der eigenen, zeitgemäß zugeschnittenen geistlichen Musik zwischen hartem Rock’n’Roll und Blues, das unermüdliche Temperament und nicht zuletzt seine Hippie-Vergangenheit, die in den tiefen christlichen Glauben und Wohltätigkeit umgeschlagen war (Pastor Kaiser unterhält ein Obdachlosen-Hotel in Chicago) machten ihn zum Botschafter der Gottesliebe und der Liebe zu Gott.

"Du wirst mich finden, wenn du mich von ganzen Herzen suchst" – verkündete Kaiser in Bezug auf Gott kurz nach seinem letzten Song, bevor er nach minutenlangem Applaus eine heiße Zugabe nachlegte.

Dem amerikanischen Erlebnis ging ein heimischer Akzent voran. Die erste Konzerthälfte gestalteten "Die Frösche", eine christliche Bandmit Wurzeln in der Altensteiger Stadtkirche. Trotz des extrem jungen Alters zwischen 15 und 17 Jahren fühlten sich Silas Bausch (Gesang, Bass), Dominik Lämmle (Gitarre), Jakob Fünfgeld (Gesang, Keyboard) und Aaron Bausch (Schlagzeug) sichtlich wohl im hausgemachten Dezibel-Bad aus extratiefen Schallfrequenzen (die Tontechnik hatten die Spezialisten von "Sound for Jesus" aus Bad Teinach-Zavelstein übernommen). Die Newcomer halten den Ursprung ihres Namens "Die Frösche" zwar geheim, doch sowohl ihr Temperament als auch Musikcharakter – vor allem Hardrock – verrieten zeitweise fast "tierisch" wirkende Züge.

Selbstsicher und ausgelassen animierten sie die Zuhörer zum Mitsingen und Klatschen, hüpfend und tänzelnd sorgten sie für eine Bombenstimmung in der Halle und stimmten das Publikum vorab für den Auftritt von Glenn Kaiser Band ein. Aber mit einem kurzen Dankesgebet nach der Darbietung erinnerten "Die Frösche" daran, dass diese Musik einen wichtigen Teil ihres christlichen Lebens darstellt und dass sie einfach dazu gehört.