Jubiläum: Truck-Racing-Europameister gewährt Einblicke
Von Manfred Köncke
Egenhausen. 20 Jahre Hahn-Racing – ein Anlass, den runden Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür zu feiern. Dass mehr als 1000 Gäste auf das Betriebsgelände in Egenhausen strömten, damit hatte Jochen Hahn nicht unbedingt gerechnet, auch wenn der Mann im Cockpit durch seine Erfolge und durch sein sympathisches Auftreten viele Fans hat und das letzte Rennen am Nürburgring vom Fernsehen und live auf YouTube übertragen wurde.
Im Hafnergässle 11 gab es viel zu sehen. Drei blitzblank geputzte Renntrucks des dreifachen Europameisters im Lastwagenrennen wurden von allen Seiten begutachtet. Bei einer Boxenführung erläuterte Jochen Hahn, die Bauart seiner Rennwägen (MAN TGS 18.480), anschließend wie viel PS unter der Haube stecken (1100), welche Höchstgeschwindigkeit damit erreicht werden kann (bis zu 300 Stundenkilometer), wieviele Mechaniker und Helfer zu den Rennen mitanreisen und andere Details.
Wer noch mehr wissen wollte, schaute sich in der Werkstatt einen 20-Minuten-Film an und ließ sich ein Autogramm geben. Kinder tollten in der Hüpfburg und beteiligten sich an einem Malwettbewerb. Bei einer Tombola konnte man Sachpreise gewinnen.
Der Erlös geht komplett an eine Stiftung für Kinder, die am Williams-Beuren-Syndrom leiden, ein genetischer Defekt mit Wachstumsverzögerungen, Hör-Schlaf- und Essstörungen. Weil das Hahn-Racing-Team beim Wiederaufbau des durch einen Brand zerstörten Sportheims mitwirken will, hatte man dem FC Egenhausen angeboten, die Bewirtung der Besucher in Eigenregie zu übernehmen.
1996 hat Konrad Hahn einen ausrangierten Mercedes-Benz-Truck gekauft, zu einem waschechten Race Truck umgebaut und damit 1999 die ersten großen Erfolge auf den Rennstrecken in Zolder, Donington und am Nürburgring gefeiert. Seit 2000 dreht sein Sohn Jochen richtig auf. Den größten Erfolg feierte er mit drei Europa-Meisterschaften in Folge (2011 bis 2013).
Den Titel will er auch in der laufenden Saison gewinnen. Nach vier von neun Rennen liegt er hinter Adam Lacko aus Tschechien auf dem zweiten Platz. Das nächste Rennwochenende findet am 27./28. August in Ungarn statt, das letzte am 8./9. Oktober in Frankreich. Unterstützt wird Jochen Hahn von seinen Eltern Marlene und Konrad Hahn, seiner Frau Diana und Mazen Fattouh (Marketing und Organisation) sowie neun Mechanikern.
