Gemeinsam präsentierten der Kirchenchor und der Musikverein die "Kleine Nachtmusik". Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Kirchenchor und Musikverein Egenhausen spenden Erlös an Stiftung Eigensinn in Freudenstadt

Der Kirchenchor Egenhausen und der örtliche Musikverein veranstalteten zum 17. Mal in der Silberdistelhalle ein Benefizkonzert und stimmten 400 Zuhörer auf die kommende Weihnachtstage ein. Der Erlös ging diesmal an die Stiftung Eigensinn in Freudenstadt.

Egenhausen. Am Bühnenaufgang strahlte der geschmückte Tannenbaum, gegenüber leuchtete das Modell der Johanneskirche, an den Glasfenstern hingen silberne Kugeln aus Papier und unter dem Hallendach funkelte der Herrnhuter Weihnachtsstern: Der äußere Rahmen passte zur festlichen Musik und besinnlichen Liedern.

Traditionell eröffnete der Brass-Club, das Jugendorchester der Vereine aus Oberschwandorf und Egenhausen, das Stuhlkonzert mit "träumerischen" Melodien. In ihrer Begrüßung erinnerten die Vorsitzenden Jutta Müller (Kirchenchor) und Bernd Mast (Musikverein) an den tieferen Sinn von Advent, der Vorfreude auf die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem.

Der Musikverein Egenhausen intonierte zum Auftakt des ersten Blocks kraftvoll die königliche Fanfare des 1938 in Amsterdam geborenen Komponisten Kees Vlak. "The Royal Fanfare" wird in den Niederlanden gerne zur feierlichen Begrüßung eines würdevoll daherschreitenden, königlichen Paares beim Erscheinen in einem Saal edler Gäste gespielt. Anschließend nahm das Orchester die Zuhörer auf eine musikalische Wanderung in die Berge mit.

Der Tiroler Martin Scharnagl hat diese in seiner Komposition kontrastreich und lebendig verarbeitet. Mit dem Hit "Hinterm Horizont gehts weiter" des Rock-Musikers Udo Lindenberg, eine Ost-West-Liebesgeschichte, endete der erste Teil unter Leitung von Branko Herbstreit.

Der Kirchenchor mit der Dirigentin Simone Lehmann bereicherte das zweistündige Programm zu Beginn mit der "Weihnachtszeit", sang mehrstimmig das geistliche Volkslied von Johannes Brahms "Wie ein Täublein vom Himmel flog herab" und schloss mit der Bitte der Brüder von Taize an Gott: "Im Dunkel unserer Nacht entzünde das Feuer, das niemals erlischt", instrumental begleitet von Georg Fezer (Klavier), Bianca Herbstreit (Trompete), Cira Großmann (Querflöte) und Ralf Krauß (Klarinette).

Im zweiten Block wussten die Musiker um "Das Geschenk der Liebe" (Solist: Stefan Dürr, Bariton), begeisterten mit "All I want for Christmas is you" und endeten mit dem getragen daherkommenden Stück "Die Herrlichkeit der Liebe" von Siegfried Jerusalem. Der Kirchenchor hatte die "Weihnachtsmotette" von Albert Becker ausgesucht, verinnerlichte das bekannte Weihnachtslied "Ich steh an Deiner Krippe hier" und schloss mit dem Maria anbetenden "Wiegenlied" von John Rutter.

Zur "Kleinen Nachtmusik" standen alle Mitwirkenden gemeinsam auf der Bühne. Der Beifall animierte zum "Andachtsjodler" als Zugabe. Der Erlös – insgesamt knapp 2000 Euro – geht zum größten Teil an die Stiftung Eigensinn aus Freudenstadt, die sich um Kinder in schwierigen Lebenslagen kümmert.