Mitglieder des Kreisseniorenrats bei der Besichtigung der de’ignis-Klinik in Egenhausen, geführt von Chefarzt Senst (links), rechts Bürgermeister Holder – hier im Gymnastikraum. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Kreisseniorenrat trifft sich in der "de‘ignis Fachklinik" in Egenhausen

Kreis Calw. Erstmals seit Bestehen des Kreisseniorenrats (KSR) tagte dieser mit seinen elf Ortsseniorenräten an der Peripherie des Landkreises Calw – in Egenhausen im "Refugium" der "de‘ignis Fachklinik".

Gastgeber der Tagung war der Ortsseniorenrat Egenhausen, dessen Vorsitzender Alfred Reinecker gemeinsam mit seiner Ehefrau Else, sie ist gleichzeitig Schriftführerin, dessen Aktivitäten vorstellte. Der 2012 gegründete Ortsseniorenrat hat 35 Mitglieder und ist im Ort gut vernetzt.

Bürgermeister Sven Holder stellte anschließend die schuldenfreie 2000-Seelen-Gemeinde Egenhausen vor, die mit Ärzten, allen erforderlichen Geschäften und regem Vereinsleben gut versorgt ist. Größter Arbeitgeber ist die de’ignis-Fachklinik, über deren Arbeit Chefarzt Rolf Senst Auskunft gab.

Kreisseniorentag bei der Gartenschau

Die seit 1989 bestehende Fachklinik mit 106 Plätzen behandelt Menschen, die seelisch krank sind, an Erschöpfungssyndrom, Lebenskrisen, Essstörungen, Magersucht und anderen psychosomatischen Erkrankungen leiden. Ein wichtiger Bezugspunkt für die Behandlung sei der christliche Glaube, um mit schwierigen Lebensumständen besser zurecht zu kommen, erklärte Chefarzt Senst. Bei einem anschließenden Rundgang durch die Fachklinik erhielten die Mitglieder der Seniorenräte selbst einen Eindruck von dem speziellen Behandlungsspektrum dieser Einrichtung.

Hansjörg Hummel, Vorsitzender des Calwer Kreisseniorenrats, wies darauf hin, dass der diesjährige Kreisseniorentag am 21. Juni im Rahmen der Landesgartenschau in Bad Herrenalb mit einem Tagesprogramm stattfindet. Das genaue Programm wird in der zweiten Ausgabe der Vierteljahresbeilage "Alter aktiv" des Schwarzwälder Boten Anfang Juni veröffentlicht.

Über das im vorigen Jahr angelaufene Modellprojekt "Präsenz" (Prävention für Senioren Zuhause) in Neuweiler berichtete Anita Burkhardt. Bereits 2012 hatte der Gemeinderat Neuweiler beschlossen, innovative, barrierearme Wohnformen mit Betreuungsmöglichkeiten für ältere Menschen zur Belebung der Ortszentren zu schaffen.

Eine Gruppe engagierter Mitbürger startete nach einer Umfrage unter der Bevölkerung der Gemeinde im September 2015 eine einmal wöchentlich nachmittags stattfindende Betreuung im Gemeindehaus. Nach der Gründung des Vereins "Miteinander & Füreinander in Neuweiler" wurde im März 2016 mit einer Pflegefachkraft die geplante Tagespflege eröffnet, insgesamt ein Erfolg.

Was tut die Betreuungsbehörde beim Landratsamt Calw? Gabriele Otte und Michaela Ohmes stellten einen Teil ihres Arbeitsbereiches vor. Klar wiesen sie darauf hin, dass Betreuung keinesfalls eine Entmündigung sei. Betreuer könne jedermann werden, in über 70 Prozent der Fälle seien es Familienangehörige. Die Betreuungsbehörde berät bei Generalvollmacht, bei der Vorsorge- und Betreuungsvollmacht sowie der Patientenverfügung. Als neues Mitglied im Kreisseniorenrat wurde der Verein "Stationäres Hospiz in Nagold" einstimmig aufgenommen.