Der Männergesangverein Egenhausen lud wieder zum Liederabend. Fotos: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Männergesangverein Egenhausen lädt zum vergnüglichen Liederabend in der rappelvollen Silberdistelhalle

Von Manfred Köncke

Egenhausen. Der Liederkranz Altensteig überreichte einen Strauß roter Rosen, "Freundschaft Talheim" schilderte den dramatischen Ausgang einer Diplomatenjagd, der MGV Egenhausen träumte vom Mai und eine Boygroup vom Sommer in der Stadt: Alle zwei Jahre lädt der heimische Männergesangverein zu einem bunten Liederabend ein. Auch diesmal war die Silberdistelhalle am Samstagabend rappelvoll, als MGV-Vorsitzender Bernhard Brenner zur Begrüßung ans Mikrofon trat.

Weil die Veranstaltung unter keinem bestimmten Motto stand, durfte nach Lust und Laune in den Notenbüchern geblättert werden. Natürlich waren auch Titel dabei, mit denen die auftretenden Chöre bereits früher glänzten. Und wenn sowohl der Liederkranz Altensteig als auch die singenden Männer aus dem Horber Stadtteil den "Zottelmarsch" auf dem Programm haben – was machts? Das "ram-tada" einer Musikkapelle als a cappella-Imitat war ein doppeltes Vergnügen und beide Chöre wurden mit donnerndem Applaus verabschiedet.

Mucksmäuschenstill bei der Sehnsuchtsmelodie

"Wir kamen einst von Piemont": mit dieser Weise eröffnete der Gastgeber den Liederabend, hielt sich danach "Im Wirtshaus am Bach" auf, schweifte "In die Ferne" und hatte einen "schönen Maientraum". Der Altensteiger Liederkranz – diesmal in kleinerer Besetzung als gewohnt – hieß die Besucher "mit frohem Sang und hellem Klang" willkommen und teilte anschließend mit: "Im Garten meines Vaters der Flieder wieder blüht". Mucksmäuschenstill wurde es in der Silberdistelhalle bei der Sehnsuchtmelodie des österreichischen Sängers Hubert von Goisern "Weit, weit, weg von Dir"..

Der MGV Freundschaft Talheim marschierte mit lachenden Gesichtern auf die Bühne und Dirigent Peter Straub stellte beim Durchzählen seines 29-köpfigen Chors erleichtert fest: "Älle sen mer do". Nach dem besinnlichen "Abendrot" von Franz Schubert nahmen die Sänger den "unentbehrlichen" Vereinsmeier auf die Schippe, der überall da ist, wo etwas geschieht. Wilhelm Busch hat den Text geschrieben. Ein Highlight im Programm war die vom Vereinsvorsitzenden Franz Rupp verschmitzt angekündigte "Diplomatenjagd" von Reinhard Mey, bei der nicht nur der Außenminister auf der Strecke blieb.

Nach der Pause ging es beschwingt weiter. Die temperamentvolle Dirigentin Veronica Kluge rief ihrem Altensteiger Chor zu "Mir trinket a Viertele", und ging mit ihm anschließend "Ins Heu", der MGV Egenhausen sang ein serbokroatisches Volkslied und sagte dem "lieben Städtele" ade. Bei "Habt Dank ihr Freunde" – der deutschen Version vom Amazing Grace – glänzte Dirigent und Berufsmusiker Andreas Kramer mit einem Solo. Und Stefan Brenner blies zum Schluss mit vollen Backen in seine schottische Highland-Pipe.

Der Männerchor aus Talheim war anschließend erneut in Hochform. Eine zusammengewürfelte, 15-köpfige Boygroup aus Egenhausen beendete mit "Der kleine Floh in meinem Herzen" von den Flippers und "Ciao D`Amore" von den Klostertalern einen vergnüglichen Liederabend.