Hoch her ging es in der improvisierten Irrenanstalt der Familie Nudelbaum. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Lustspiel: Egenhauser Laiendarsteller begeistern ihr Publikum in der Silberdistelhalle

Egenhausen. Ein verzweifelter Ehemann, ein schlagkräftiger Rocker, ein übereifriger Staubsaugervertreter, zwei Paareund eine private Irrenanstalt: Daraus lässt sich ein saftiger Dreiakter stricken. Die "Zopflerbühne" hat das schwäbische Lustspielzweimal in der Silberdistelhalle Egenhausen aufgeführt.

Wenn die "Zopflerbühne" Theater spielt, sind die meisten Eintrittskarten bereits im Vorverkauf vergriffen. So war es auch diesmal. 370 Zuschauer verfolgten bei der Premierenvorstellung das zweistündige Spektakel auf der Bühne. Nach jedem Abgang der neun Akteure gab es begeisterten Beifall - und gelacht wurde am laufenden Band. Besonders über Jochen Vielfort als Staubsaugervertreter Bodo Mückenmacher mit seinem "Wischi-Waschi".

Schauplatz waren das Wohn- und Schlafzimmer der Familie Nudelbaum. Als Adelheit (Sandra Rath) von der Beerdigung ihres Onkels zurückkommt, überrascht sie ihren Mann Rudi (Michael Schuler) mit der Nachricht, dass eine Erbschaft ins Haus steht. Geld von der französischen Tante (Jutta Schuler) gebe es aber nur für wohltätige Zwecke. Kurzerhand wird die Wohnung in eine Irrenanstalt umgewandelt.

Der Hausherr wird dazu verdonnert, einen Verrückten zu spielen und Tochter Beate (Jana Mast) eine minderbemittelte Waise. Dann klingelt es an der Tür. Staubsaugervertreter Bodo erscheint und erklärt unter großem Gelächter der Zuschauer in lupenreinem Sächsisch die Vorteile seines "Angebots des Monats". Der grobschlächtige Rocker Charly (Tobias Kalmbach), seine verunsicherte Freundin Beate, die Kosmetikberaterin Hildegard Rosenbaum (Katharina Brenner) und die Erbtante aus Frankreich gesellen sich dazu. Besonders Jaqueline Thessie kommt aus dem Staunen nicht heraus: Bodo liegt auf dem Boden, Rudi verwandelt sich in einen beißfreudigen Hund, sein Freund Dieter (Daniel Neudert) greift ständig zur Schnapsflasche. Der einzig Normale in dem Chaos scheint der Dorfpolizist (Markus Dingler) zu sein. Warum er gerufen wurde und plötzlich zwei Wächter einer Irrenanstalt auftauchen, wird erst zum Schluss des turbulenten Dreiakters klar.

Das eingespielte Team der "Zopflerbühne" mit den Urgesteinen Jutta Müller, Sandra Rath und Michael Schuler ist auch in diesem Jahr zu Hochform aufgelaufen. Ute Stickel und Birgit Bürkle (die diesmal als Wächter nur zwei Sätze sagen musste) führten Regie. Geschminkt wurden die Schauspieler von Ellen Käppeler, Viola Käppeler und Emel Bilgen. Für eine ausgezeichnete Tonübertragung und optimale Lichtverhältnisse sorgte Dieter Krauß.

In den Pausen wurden Tombolalose mit insgesamt 450 Gewinnen verkauft. Hauptpreis war eine Designer-Uhr im Wert von 250 Euro, der zweite Preise eine Stereoanlage für 200 Euro. Außerdem gab es Gutscheine, Schreibutensilien, Sekt, Wein und vieles mehr.

Nach der Theateraufführung betätigten sich Jonas Kern und Benjamin Blaich aus Simmersfeld als Diskjockey, und an den Tischen wurde weiter Speisen und Getränke serviert. Gemeinsame Veranstalter der Jahresfeier waren der Männergesangverein Egenhausen und der örtliche Fußballclub.

Das Lustspiel wurde am Sonntagnachmittag noch einmal in einer Seniorenvorstellung aufgeführt. Wegen des großen Besucherandrangs an beiden Tagen hat sich die "Zopflerbühne" entschlossen, den Schwank am kommenden Samstag, 21. Januar, ab 19.30 Uhr bei ermäßigtem Eintritt in der Silberdistelhalle ein drittes Mal aufzuführen. Karten dafür kann man vorab unter der Telefonnummer 07453/89 33 65 95 bestellen, außerdem ist die Abendkasse geöffnet.