Mit Lobeshymnen und Geschenken wurde Frank Buob nach 24 Jahren aus dem Amt des Bürgermeisters von Egenhausen verabschiedet. Unser Bild zeigt ihn mit seiner Frau Gisela und dem stellvertretenden Bürgermeister Hans Kern (von links). Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach 24 Jahren im Amt verabschiedet Egenhausen seinen Bürgermeister Frank Buob mit einer großen Feier

Von Doris Sannert

Egenhausen. Viel Prominenz und noch mehr Bürger füllten die "gute Stube" in Egenhausen, um Bürgermeister Frank Buob nach 24 Jahren im Amt zu verabschieden.

Frank Buob hinterlässt eine schuldenfreie Gemeinde, in der die rund 2000 Einwohner niedrige Abgaben und Gebühren bezahlen müssen, in der kein Kindergartenbeitrag erhoben wird und die Nutzung der Silberdistelhalle für Vereine kostenneutral ist. Dafür, aber auch für seine Kollegialität und seinen stets offenen und ehrlichen Umgang, auch mit dem Gemeinderat, mit Bürgermeisterkollegen und Behörden erhielt Frank Buob von allen Seiten Lob.

Gleich fünf Vereine – Männergesangverein, Frauen- und Kirchenchor, Posaunenchor und Musikverein – hatten darauf bestanden, ihm zu seinem Abschied ein Ständchen zu spielen. Bescheiden, wie er nun einmal ist, hatte sich der scheidende Bürgermeister einen Abschied ohne Worte gewünscht. "Das haben wir ihm nicht gegönnt", scherzte sein Stellvertreter Hans Kern, der als Ehrengäste den Parlamentarischen Staatssekretär und Mitglied des Bundestags, Hans-Joachim Fuchtel, den CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Blenke, Landrat Helmut Riegger, Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann, die Bürgermeisterkollegen Ulrich Bünger (Wildberg), Gerhard Feeß (Altensteig), Joachim Flik (Rohrdorf), Andreas Hölzlberger (Haiterbach), Volker Schuler (Ebhausen), Jochen Stoll (Simmersfeld) und Peter Seithel (Grömbach), sowie Ortsvorsteher der umliegenden Gemeinden, Vertreter von Banken und Sparkassen, Vereinen, Institutionen, Kirche und Schule, ehemalige Gemeinderäte, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und Ruheständler begrüßte.

Hans Kern blickte in seiner Laudatio auf Wahlergebnisse Buobs mit 60 Prozent im ersten Anlauf und mit 98,3 und 97,6 Prozent bei seiner jeweiligen Wiederwahl zurück. "Die Zahlen sprechen für sich", sagte Kern, der darauf verzichtete, alle Maßnahmen, die Buob in den letzten 24 Jahren in Egenhausen umgesetzt hat, aufzuzählen. "Das wäre abendfüllend", erklärte er und beschränkte sich auf das Haushaltsvolumen von 115 Millionen Euro bei rund 2000 Einwohnern. Die Gemeinde sei hervorragend aufgestellt, lobte der stellvertretende Bürgermeister und verabschiedete Frank Buob mit den Worten: "Danke für Deinen Einsatz für Egenhausen – ganz herzlichen Dank."

Er sei gerne nach Egenhausen gekommen, schließlich gelte im ganzen Ort rechts vor links, scherzte Hans-Joachim Fuchtel, der Buob für seine Weitsichtigkeit in Sachen Breitbandversorgung und die Aufnahme von behinderten Kindern an der Grundschule zu einer Zeit, als dies kaum ein anderer tat, hervorhob. "In Egenhausen gilt small is beautiful oder auf Schwäbisch, es war kein Fehler, dass man es hat selbständig sein lassen", so Fuchtel. Thomas Blenke nannte Buob "den Inbegriff eines schwäbischen Bürgermeisters – tief verwurzelt mit seiner Gemeinde".

Was Frank Buob auszeichne, sei seine ganz besondere Art und Weise, Menschen mitzunehmen und zu überzeugen, sagte Landrat Helmut Riegger und betonte: "Sie haben die Gemeinde hervorragend vertreten." Für die Bürgermeister sprach Ulrich Bünger aus Wildberg. Er bezeichnete Buob als offen, ehrlich, verlässlich und korrekt, als einen Kollegen mit Taktgefühl, der die leisen Töne schätzte und verabschiedete ihn mit den Worten: "Wir werden Dich vermissen und gerne an Dich denken."

Lobende Worte und Geschenke hatten auch Bürgermeister Gerhard Feeß, Pfarrer Immanuel Reiser, Feuerwehrkommandant Ingo Wassilowski – er ernannte Buob zum Ehrenmitglied –, Schulleiter Dirk Seifert, der sich für die Investitionen in Grundschule und Kindergärten bedankte, und Benjamin Finis, der mit Vertretern aller Egenhauser Vereine die Bühne betrat, zur Feier mitgebracht. Der Gemeinderat trug seine Abschiedsworte in Gedichtform vor.

"Haben Sie schon einmal ihre eigene Abschiedsrede verfasst?", fragte Frank Buob die vielen Gäste und fügte nicht ganz ernst gemeint hinzu: "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich weiter gemacht!" Er sei jetzt nicht nur 24 Jahre älter als bei seinem Amtsantritt, sondern auch 18 Kilogramm leichter, um viele graue Haare und noch mehr Erfahrungen aber auch um zahlreiche tolle Erfahrungen reicher, zog er Bilanz. Sichtlich überwältigt von dem enormen Besucheransturm und von den wertschätzenden Worten der Redner bedankte er sich für eine "spannende und abwechslungsreiche Zeit". "Wir haben gemeinsam diskutiert und gestritten, gefeiert, gelacht und auch um Mitbürger geweint", sagte Buob und versicherte: "Ich bin sehr stolz, dass ich für fast ein Vierteljahrhundert ihr Bürgermeister habe sein dürfen."